FRO-TEE SLIPS – Starschnitt Troopers CD

Wenn es um Namen geht, gibt es zwei ewig widerstreitende Lager. Die einen, die sagen, „Namen sind Schall und Rauch“, was so viel heißen, wie die Verpackung sagt noch nichts über den Inhalt. Und dann gibt es die Lateiner, die sagen „Nomen est Omen.“ Frei übersetzt meint das, das Gegenteil der Schall-und-Rauch-Vertreter. Doch was bedeutet das, wenn eine Band Fro-Tee Slips heißt und ihre neue Platte zu allem Überfluss auch noch „Starschnitt Troopers“ nennt? Obwohl ich kein Lateiner bin, erwarte ich bei dieser Kombination nichts Gutes, auch wenn es Stimmen gibt, die sagen, „Die sind besser als ihr Name.“ Aber ist das bei diesem Namen solch eine besondere Leistung?

Man muss den Jungs aus Flensburg zu Gute halten, dass es sie schon seit eine Ewigkeit gibt, seit 21 Jahren um genau zu sein, und dass bei der Wahl des Bandnamens wahrscheinlich eine tödliche Kombination zweier Dinge eine große Rolle gespielt haben: Viel Alkohol und pubertärer Humor. Das Resultat ist meist nie gut. Ich weiß das. Ich habe mal in einer Band gespielt, die sich Becks Streets Boiz genannt hat. Schuld daran war nicht der Bossa Nova, sondern mehrere Paletten Öttinger Pils und eben der noch wenig ausgeprägte Humor der Pubertät. Aber ich weiche ab, zurück zu den Fro-Tee Slips. Die gibt es, wie schon gesagt, eine halbe Ewigkeit. Ihre erste Platte haben sie in den 90ern bei Impact Records herausgebracht, da sie damals, so glaube ich zumindest mich erinnern zu können, deren Nachwuchsbandwettbewerb gewonnen hatten. In der Bandinfo steht dazu leider nix, egal. Auch nicht, dass der Sänger angeblich mal vor Urzeiten mit dem heutigen Sänger der Wilde Zeiten in einer Band gespielt haben soll.

Das jedoch wäre ein ganz guter Hinweis zur Musik gewesen. Denn an Wilde Zeiten oder andere Bands, die versuchen das Erbe der Toten Hosen hochzuhalten, erinnert mich die Platte. Meist melodischer Punkrock mit fetten  Chören im Refrain. Ganz nett, aber nicht aufregend. Textlich ist es dann nicht so schlimm, wie erwartet. Auf albernen Funpunk verzichten die Jungs zum Glück, Bierernst nehmen sie sich zum Glück aber auch nicht. Bester Beweis ist der Reggaesong „Die Tiere in Bob Marleys Haaren“, der auch das beste Lied des Albums darstellt. Was aber befremdlich wirkt, dass es in den Liedern nur um „Damals“, „Früher“, geht, als alles irgendwie besser und anders war. Als ob die Jungs heutzutage nichts mehr erleben würden. Traurig irgendwie.

Written by Falk Fatal

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