NÖTIGUNG – Bunker Sinfonie in Arschvoll CD

Deutschpunk 2010? Rumpel, rumpel, Oi, Oi? Wer die neue CD von Nötigung aus Krefeld hört, wird das bejahen können. Ein Deutschpunkalbum, das klingt, als ob die Zeit stehen geblieben ist.

Ich muss gestehen, ich schwanke immer noch zwischen peinlicher Berührung und hemmungslosem Abgefeierer dieser Band. Ich glaube, ich tendiere zu letzterem, weil das die lustigste Punkplatte der letzten Jahre ist, auch wenn ich mir sicher bin, dass die drei Tüpen und die Frau das vollkommen ernst meinen, was sie hier verbrochen haben. Das fängt schon beim Titel und diesem ultarhässlichen Cover an, auf dem der Langhaarfritze mit dem Walross-Schnurrbart mir seine Fäuste entgegenstreckt und der Rest Band grimmig hinter ihm steht. Und dann der Titel! Bunkersinfonie in Arschvoll! Ganz groß! Die Vier duschen garantiert jeden Tag mit Peter Lustig, bevor jeder einen Clown zum Frühstück verputzt.

Und es wird noch besser. Der Sänger lispelt, dass es eine wahre Freude ist. Schöner macht das in Deutschland nur Katja Burkhardt vom RTL Mittagsmagazin. Das Label verspricht ruppigen Früh-80er-Deutschpunk mit  plakativen, simplen Texten. Und verdammt, es stimmt. Musikalisch erinnert mich das manchmal an die Fasaga. Kennt die noch wer? Große Band!

Und die Texte, ja, die sind wirklich plakativ und simpel. Es geht gegen Bullen, Nazis, Krieg, Deutschland und die Rechtschreibung. Das ist nur consekwent: Wehr gegen Doitschland ist, ißt auch gegen rischtige Reschtchreibunk. Aber die drei Jungs und das Mädel sind nicht nur negativ. Sie huldigen auch: Dem Bier. Mit „Prost“ wird dem Gerstensaft eine Ehrbekundung zuteil, wie sie auch die Hannen Alks nicht besser hinbekommen hätten. Und dem Force Attack wird ebenfalls gehuldigt.


Noetigung live im AZ Wuppertal

Nötigung(new CD out now) | Myspace Music Videos

Der Hit ist aber der Song „Arschrasur“. Da sprechen Nötigung, die dem Augenschein nach alle die 30 überschritten haben, anscheinend aus Erfahrung. „Arschrasur, Arschrasur, Ich mache mir eine Arschrasur, Arschrasur, Arschrasur, Für dich mach ich mir eine Arschrasur“ lispelt der Sänger voller Inbrunst, während die fette Metal-Gitarre Kreissäge spielt. Angeblich gibt es die Band schon seit 13 Jahren. Warum nur erfährt die Welt erst jetzt von diesem Meisterwerk der Musikkultur?

Erschienen bei Impact Records

Written by Falk Fatal

2 Comments

admin

ich würde es bei schrabbel-punk versuchen. da gibts die bestimmt. oder bei itunes, wenn du es kostenpflichtig willst.

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