ZACK ZACK – Wir haben die Zeit LP/CD

Das Zack Zack aus Berlin quasi die offizielle Nachfolgeband der Shocks und der Creeks sind, sollte mittlerweile bekannt sein. Die Erwartungen an solch eine Allstar-Band sind hoch. Das Debüt-Album “Wir haben Zeit” des Berliner Quartetts erfüllt die locker.

Ich gebe es gerne zu, als ich vor einiger Zeit vom Ende der Shocks und deren kleinen Brüder aus Dresden, den Creeks, hörte, war ich ein wenig traurig – zählten doch beide Bands für mich zum Besten was es an geschmackvollem Punkrock in dieser Republik gibt. Die Shocks feierte ich schon ab, da hatten die gerade ihre ersten beiden Singles draußen. Damals waren die nicht mehr als ein Geheimtipp und die Band konnten sie sich nicht ganz entscheiden, ob sie lieber Punk oder lieber Surf spielen sollte. Also entschieden sie sich für beides – schön abwechselnd.

Bei den Creeks hatte ich sogar mal die erste Single vor zig Jahren mit auf meinem Label Matula Records herausgebracht. Kurz und gut: Ich war also traurig, zumal sich beide Bands mit ihren letzten Platten in eine interessante Richtung entwickelt hatten: Weg vom Punk hin zum Powerpop. Als ich dann hörte dass sich Smail und Don Lotzo von den Shocks mit Andi von den Creeks zusammengetan haben, um mit dem Vierten im Bunde, Marius, eine neue Band zu starten, war die Freude groß. Zu Recht wie ich nach hören des Debüt-Albums von Zack Zack sagen kann.

Elf Songs enthält “Wir haben Zeit” (Zeit scheint gerade ‘in’ zu sein, auch die Fehlfarben hatten ihr neues Album ähnlich betitelt: ‘Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit’ hieß das), die durch ihre Schnörkellosigkeit, ihren Sarkasmus, ihren Rotz und ihre Melodie begeistern. Kein Ausfall ist darunter, stattdessen jede Menge Songs mit Hitpotenzial. Zu nennen wären hier die Singleauskopplung “Arkadengirl”, der Eröffnungstrack “Was ist dein Bio-Arsch wert?” oder “Rasierter Affe.” Auch die übrigen Songs wie “Penetration”, “Chemische Reaktion”, “(What the) Economy (is for), “Nervenzusammenbruch” oder “Chemische Reaktion” sind einfach klasse. Musikalisch geht die Platte noch ein Stück mehr in Richtung 60s-Modsound, ohne jedoch zu glatt zu klingen. Sehr passend dazu auch das stilvolle Cover “Social End Product”, das im Original aus dem Jahr 1966 von der alten neuseeländischen Garageband Bluestars stammt.

Was soll ich sagen: Für mich schon jetzt eines der besten Alben des Jahres. Schwer vorstellbar, dass das noch groß getoppt werden kann.

„Wir haben die Zeit“ ist bei Dirty Faces erschienen.

Written by Falk Fatal

2 Comments

Veit

Das „Wir haben Zeit“ behzieht sich auf den 2. Mai – der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen.
Die einzig wahre Demo in Berlin und auf dem Planeten!

Arbeit, Geissel der Menschheit.
Verfluchts seist du bis ans Ende aller Tage.
Du, die du uns Elend bringst und Not.
Uns zu Krueppeln machst und zu Idioten.
Und schlechte Laune schaffst und unnuetz Zwietracht saest.
Uns den Tag raubst und die Nacht.
Verflucht seist du!
Verflucht!
In Ewigkeit.
Amen.

http://www.surfpoeten.de/news/wie-wars-am-zweiten-mai-2011

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