Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es klingt, wenn eine Planierraupe mit Tempo 180 alles was ihr in den Weg kommt, plattwalzt, dem sei das neue Album von Gewapend Beton ans Herz gelegt. Wichtig dabei ist jedoch, die Anlage voll aufzureißen.
Der Ärger mit den Nachbarn ist dann zwar vorprogrammiert, aber dieses herrliche Gefühl der Stille, das sich einstellt, wenn die gute halbe Stunde vorüber ist, in der dieser Bastard aus fies kreischenden Metalgitarren, einer dumpf grollenden Rhythmussektion und einem wild geiferndem Sänger über einen hinweg gerollt ist, ist unbeschreiblich schön und jeden Ärger mit den Nachbarn wert. Diese körperliche und geistige Leere, die der Genuss des neue Albums der vier Holländer hinterlässt, verspüren manche Menschen, nur nach ausgiebiger körperlicher Ertüchtigung – etwa nach einem Marathonlauf.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Für Gewapend Beton muss man kein halbes Jahr lang vorher hart trainieren und auch Wadenkrämpfe stellen sich eher selten ein. Ihr bislang bestes Album. Live unter anderem auf dem Au-Fest in Frankfurt am 4. Juni zu bewundern.
P.S. Übersetzt bedeutet Gewapend Beton Stahlbeton. Selten war ein Bandname passender.
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