ARE YOU READY TO RUMBLE WITH OI?

Zweimal Oi: Jung gegen Alt. Wer hat mehr drauf? Die alten Säcke von The Opressed oder die etwas jüngeren Amis mit dem saublöden Namen The Traditionals? Are you ready to rumble?

Oi ist auf dieser Seite ein eher vernachlässigtes Genre. Doch das ändert sich jetzt. Zwei Oi-Alben wollen besprochen werden.

Höflich wie ich bin, lasse ich dem Alter den Vortritt und wir beginnen mit einer neuen Veröffentlichung von The Opressed. Die gibt es seit 1984 und sie gelten als die Speerspitze des antirassistischen Ois. Wirklich etwas gehört von der Band habe ich bisher aber noch nie. Also wird es höchste Zeit. „Antifa Hooligans“ ist kein wirklich neues Album, nur drei neue Songs sind drauf und die erscheinen als 7″. Mir hat man allerdings die CD zugeschickt und deshalb bespreche ich jetzt die.

Die drei neuen Songs sind allesamt Cover. Die restlichen Bonustracks stammen wohl von älteren Alben. Von welchen weiß ich leider nicht. Das Booklet oder der Infozettel geben dazu keine Informationen. Nur die drei Coversongs gibt es auf einer 7“. Aber um es kurz zu machen: Die drei neuen Songs sind Schrott. Ich weiß nicht in wie viel Versionen ich schon Antifa Hooligans gehört habe, die von Opressed ist mit Abstand die saft- und kraftloseste. Die beiden andern Songs, „Monkey man“ von The Maytals und  „Brother Louie“ von Hot Chocolate, sind auch nicht besser. Runzelnd greife ich mir an Stirn frage mich, warum diese Band immer so gefeiert und gelobt wird, da erklingt Song Nummero vier und ich bekomme einen Eindruck weshalb: Druckvoller, hymnischer und vor allem kämpferischer Oi klassischer englischer Prägung dröhnt da aus meinen Boxen. Und ich. Muss sagen, so kann sich das hören lassen und gefällt. Was das nun über The Opressed aussagt? Ob sie mittlerweile lahme, alte Säcke geworden sind? Ob die drei Coversongs nur ein bedauerlicher Ausrutscher waren und sie eigentlich immer noch kicken? Keine Ahnung. Für Fans der Band ist die CD sicher überflüssig. Die dürften die alten Lieder schon haben. Und ob neue Fans damit gefunden werden, bezweifle ich auch. Da hätte man sich vielleicht ein bisschen mehr Mühe bei der Aufmachung machen müssen.

Deutlich jünger und weniger bekannt sind dagegen The Traditionals. Ihr neues Album“Steel Town Anthems“ ist gerade bei Impact erschienen in schicker Aufmachung in Digi-Pack und mit Aufnäher. Texte liegen auch bei. Die Themen sind klassisch Oi: Arbeit, saufen, Working Class, Oi. Fussball fällt flach, da die Band aus New Jersey kommt und Soccer dort eher belächelt wird. Auf einem älteren Album hatten sie mal einen etwas dümmlichen Patridioten-Text drauf. Davon lassen sie dieses Mal die Finger. Musikalisch knallt das ganz gut: aggressiv, druckvoll, rasant geht die Band zu Werke. Erinnert mich ein wenig an alte Bonecrusher. So einen Sound kann ich mir zwar nicht jeden Tag anhören, aber momentan passt das ganz gut. Damit gehen The Traditionals (übrigens ein saublöder Name) als Punktsieger hervor. Zwar ist auch hier nicht alles Gold was glänzt, aber das Album enthält nur neue Lieder und kein aufgewärmtes und recyceltes Material – übrigens auch ein Opressed-Cover, womit sich das O gewissermaßen wieder schließt.

The Oppressed – „Antifa Hooligans“ ist bei Mad Butcher Records erschienen.

The Traditionals – „Steel Town Anthems“ ist bei Impact Records erschienen.

Written by Falk Fatal

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