GOLDNER ANKER – s/t CD

Goldner Anker begeistern auf ihrem Debüt-Album mit Noise-Wave-Punk, der Genregrenzen konsequent ignoriert. Eine interessante, eine spannende, eine gute Platte!

Die CD liegt hier leider schon etwas länger herum, Umzug und Renovierung sei Dank. Aber gute Platten sind zeitlos und können deshalb immer gelobt werden. Und da die gleichnamige Platte von Goldner Anker fraglos ein gutes Album ist, ist es auch nicht schlimm, dass ich erst jetzt darüber schreibe. Den Infozettel habe ich leider im Umzugschaos verloren, aber das Internet hilft. Hier die Fakten: Goldner Anker kommen aus Dresden. Sind zu dritt. Zwei Frauen, ein Mann. Das hier ist ihr erstes Album nach einer Split-7“ und zwei Demos.

Es ist ja immer die Frage, ob man(n) das thematisieren soll, wenn eine Band mehrheitlich oder gar komplett aus Frauen besteht. Ich finde ja, denn in der testosterongeschwängerten Punkmusikszene sind Frauen immer noch in der Minderzahl. Was schade ist, da Frauenbands meistens sehr individuell klingen und so Abwechselung in den Standardtrott bringen. Woran das liegt, kann ich nur raten. Ich glaube, Frauen trauen sich einfach mehr, eigen zu klingen. Da wird nicht versucht, wie irgendwer zu klingen. Ich kenne eigentlich keine Frauenband, bei der ich das Gefühl habe, die wollen wie XY klingen.

So verhält es sich auch mit Goldner Anker. Hier werden Genre- und Schubladengrenzen konsequent ignoriert. Alles, was gefällt oder passend sein könnte, wird verwurstet. Es fällt daher schwer Goldner Anker in eine Schublade zu stecken, zu vielfältig sind die einzelnen Versatzstücke, mit denen hier gespielt werden. Der New-Wave-Synthie trifft auf lärmenden Noise, straighter (Post-)Punk vermischt sich mit Popmelodien. Auch beim Gesang sind Goldner Anker grenzenlos. Deutsche und englische Sprache werden wild in den einzelnen Liedern durcheinander geworfen, dass es eine wahre Freude ist. Eine interessante, eine spannende, eine gute Platte!

„s/t“ ist bei Super-Kamiokande-Detektor (www.majorlabel.de) erschienen

Written by Falk Fatal

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