KOMMANDO KRONSTADT – Demo-lition CDR

Bild: CoverBrachialer Polit-Deutschpunk aus Sachsen, der Dir den Stumpfsinn aus dem Leib prügelt.

Im März 1921 kam es in Kronstadt zu einem anarchistisch geprägten Aufstand von Matrosen der russischen Kriegsmarine.Unter dem Motto „Alle Macht den Sowjets – Keine Macht der Partei“ forderten sie eine Dezentralisierung der Macht, Selbstverwaltung von Kronstadt, sofortiger Neuwahl der Sowjets, Wiedereinführung des „Kleinhandwerks“ und völliger Verfügungsgewalt der Bauern über ihr Land und Vieh. Der Aufstand wurde schließlich von der Roten Armee blutig niedergeschlagen. In der Folge kam es zu zahlreichen Hinrichtungen.

Es sollte also klar sein, wenn eine Band mit ihrem Namen Bezug auf den Matrosenaufstand nimmt, dass es hier keinen unpolitischen Oi-Schrott oder stumpfen Suffpunk gibt. Wer dann noch weiß, dass Jan, seines Zeichen Herausgeber des Proud to be Punk-Fanzines, hier die Gitarrensaiten anschlägt, kann sich vorstellen, in welche Richtung es bei Kommando Kronstadt gehen wird. Roher, ungeschliffener Deutschpunk der härteren Gangart wird von dem Quartett geboten mit stark politischen Texten. Es geht gegen Ignoranz, Nationalismus, Krieg und Profitgier. Mein Favorit ist der erste Song “Krieg” mit der schönen und treffenden Alliteration “Krise, Krieg, Kapitalismus” im Refrain. Endlich mal wieder eine Band, die nicht glatt geschliffen klingt, sondern roh und ehrlich ihre Wut herrauslässt.

Die acht Songs des Demos können was. Für die nächste Veröffentlichung würde ich mir jedoch eine bessere Aufnahme wünschen. Gescheit aufgenommen und abgemischt, knallen die Lieder bestimmt noch mehr. Wer auf Bands wie Zerstörte Jugend, Dunkle Tage oder Tin Can Army steht, wird mit dem Demo seine helle Freude haben.

 Die Demo-CD kann unter kommandokronstadt@yahoo.de für 2,- Euro + Porto bestellt werden.

Written by Falk Fatal

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