MIND THE GAP #13

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Die neue Ausgabe des Mind the Gap Fanzines gefällt mir mal wieder richtig gut. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

Das Mind the Gap gibt es schon eine halbe Ewigkeit, aber trotzdem ist das Heft bisher immer irgendwie an mir vorbeigegangen. Warum das so ist, weiß ich gar nicht, denn jedes Mal, wenn ich es in den Händen halte, gefällt es mir richtig gut. Das liegt neben der guten Schreibe natürlich am Inhalt, der mich meist überzeugt und sich mit vier Worten beschreiben lässt: Hamburg und Old-School-Punk. Geschmacklich liegen wir also auf einer Wellenlänge.

So liest sich die Liste der interviewten Bands mal wieder vorzüglich. Vors Mikro gezerrt wurden unter anderem Off!, Skeptiker, Penelope Houston, The Subways (die sehr sympathisch rüberkommen. Hätte ich nicht gedacht), Slime, The Undertones und Cock Sparrer.

mindthegap2Der sympathische Eindruck, den ich von Penelope Houston bisher hatte und die ich zweimal mit den Avengers sehen konnte, bestätigt sich auch im Gespräch mit dem Mind the Gap. Das Skeptiker-Interview ist ebenfalls klasse und sehr informativ, leider wurde es nicht komplett abgedruckt. Der zweite Teil soll in der nächsten Ausgabe erscheinen, was ich sehr schade finde, da das Mind the Gap meist nur jährlich erscheint. Da hätte man sicher im Layout noch Platz schaffen oder etwas anderes rausschmeißen können. Das Brian James von The Damned noch lebt und sogar noch Musik macht, weiß ich jetzt auch dank des Mind the Gap.

Highlight des Heftes ist für mich das CBGBs-Special, bei dem der Captain verschiedenste Bands und Musiker nach ihren Erfahrungen und Erlebnissen zu der “Brutstätte des Punks” befragte. Das ergibt in der Summe ein herrlich heterogenes Bild, das weit entfernt von den Glorifizierungen ist, die man sonst lesen kann, und das der Wahrheit wohl am nächsten kommt. Well done!

Einziger wirklicher Schwachpunkt des Heftes ist das Interview mit Colin Mcfaull, dem Sänger von Cock Sparrer. Ich nehme es ihm einfach nicht ab, dass der Band das Geld scheißegal ist und sie nur aus Spaß an der Freud spielen, denn sonst würde man Cock Sparrer bestimmt fast ausschließlich auf Festivals sehen. Nicht falsch verstehen: Ich habe kein Problem damit, dass die Band sicher für deutlich mehr als Spritkohle spielt. Das sei ihnen gegönnt, aber immer dieses “Die-Kohle-ist-uns-egal”-Geleier bei alten Bands kann ich nicht mehr hören. Und vor allem vor dem Hintergrund, dass es Cock Sparrer zumindest scheißegal zu sein scheint, mit wem sie Geschäfte machen. Denn passend dazu ist im neuen Try to wake up with a smile Zine ein Artikel erschienen, der etliche Geschäftsverbindungen zwischen Cock Sparrer und ausgewiesenen Neonazis aufzeigt. Ich hatte leider noch keine Zeit das alles nachzuprüfen, aber wenn das stimmt, ist es schon starker Tobak. Aber gut, hierfür kann das Mind the Gap nichts.

Abgerundet wird die Nummer 13 wie üblich mit zahlreichen kurzen Berichten über Konzerte, die im vergangenen Jahr besucht worden sind. Alles in allem mal wieder eine tolle Ausgabe, die viel Lesespaß bereitet hat und die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Das Heft hat 78 DIN-A4-Seiten, kostet zwei Euro, ist bei vielen Mailordern und Plattenläden erhältlich oder kann direkt über den Facebook-Kontakt bestellt werden.

Written by Falk Fatal

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