RATHER RACCOON – All the Kids CD

Bild: Schweinitzphilipp@web.de

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Rather Raccoon veröffentlichen mit “All the Kids” eine gelungene Streetpunkscheibe – wenn, ja wenn nur der Gesang etwas besser wäre.

Meine Mutter meinte mal: “Ich verstehe die junge Leute nicht.” Nachdem ich “All the Kids”, der zweiten EP von Rather Raccoon aus Landshut gehört habe, verstehe ich besser, was sie meinte. Ich frage mich, warum das seit 2009 bestehende Quarttet nicht Bassistin Liza die ganze Zeit singen lässt, sondern nur bei “Distressed”, dem letzten Song der EP. Sie kann das nämlich viel besser als ihr männlicher Kollege, der bei den übrigen vier Songs auf “All the Kids” die Lead-Vocals singt (Sorry, mir ist nicht klar, ob das Inge oder Philipp ist). Ich will hier keinem zu Nahe treten, aber das Singen, und dann auch noch in englischer Sprache, scheint des Sängers Sache nicht ganz zu sein. Vielleicht sollte sich Band überlegen, Liza alles singen zu lassen.

rathercdDass ist schade, denn ich mir sicher, mit Liza am Gesang, würden viel mehr Leute von Rather Raccoon Notiz nehmen. Musikalisch ist das gut gespielter Streetpunk amerikanischer Prägung, der eine gewisse Vorliebe für Rancid nicht leugnen kann, und gerne auch mal einen Offbeat einstreut. Textlich hat man auch mehr zu sagen als nur “Punx not dead”, wie der Opener “1936 to 1939” beweist. Darin geht es um den spanischen Bürgerkrieg. Auch die übrigen vier Songs sind nicht plump, sondern behandeln eher persönlichere Themen wie etwa den Tod (?) eines guten Freundes in „1000 Memories“.

Also eigentlich machen die Landshuter auf ihrer zweiten EP vieles richtig, wenn da nur der Gesang nicht wäre, der das Hörvergnügen etwas trübt. Positiv zu erwähnen ist noch, dass die E.P. in kompletter Eigenregie der Band entstanden ist, also klassisch DIY. Und das verdient in Zeiten, in denen jede popelige Nachwuchsband aufwändige Promomappen verschickt, um irgendwie auf einem Label zu landen, meinen Respekt!

„All the Kids“ kann bei der Band direkt bestellt werden

Written by Falk Fatal

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