Vier Schwedinnen, die zusammen klingen wie Bad Religion zu ihren besten Zeiten. Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Besserbitch beweisen das mit ihrem Debütalbum „Moments of Grey“.
Wow, was ist denn das für ein Brett, das aus meinen Boxen dröhnt? Haben Bad Religion den ollen Professor am Gesang gegen eine junge Frau ausgetauscht? Nein, natürlich nicht. Aber die ersten beiden Lieder auf Besserbitchs Debütalbum “Moments of Grey” klingen fast so als hätten Bad Religion zu Suffer-Zeiten auch ein paar Songs mit einer Sängerin aufgenommen. Echt klasse! Und so stürmisch wie Moments in Grey beginnt, geht es auch die nächsten beiden Songs weiter. Doch bevor es langweilig wird, treten die vier Schwedinnen in “My Resignation”, dem fünften Song deutlich auf die Bremsen und überraschen mit einem deutlichen Irish-Folk-Einschlag. Das gefällt mir gut und zeigt eine andere Facette von Besserbitch. Nach dieser kurzen Verschnaufpause geht es aber wieder rasant und energiegeladen weiter. Und scheinbar mit ordentlich Wut im Bauch. Der Gesang klingt angenehm rau, Sängerin Elin streut immer wieder kleine Parts ein, in denen sie mehr schreit als singt, der Rhythmus ist treibend und größere Breaks nervige Tempiwechsel sucht man hier vergebens. Vor allem live, dürfte das noch eine ganze Schippe besser kommen. Besserbitch – Welcome to Shitholm on MUZU.TV. Wer neben den schon erwähnten Bad Religion weitere Referenzen braucht, dem seien hier noch Bambix oder Distillers genannt – allerdings sind Besserbitch deutlich straighter und härter. Unter den zehn Songs ist kein Ausfall, aber bis auf “My Resignation” auch kein Song, der wirklich hängen bleibt. An der Wiedererkennbarkeit sollten die Schwedinnen vielleicht noch etwas arbeiten. Dann kann aus denen was Großes werden.
„Moments of Grey“ ist bei Bolero Recordings erschienen
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