Der Sommer steht vor der Tür. Höchste Zeit für gute Surfmusik. Gut, dass es mit der großartigen „Monsters of Surf“-Compilation und der „That’s Right!“ EP von Pirato Ketchup zwei neue Scheiben gibt, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet!
V/A – MONSTERS OF SURF CD
Allein dieses Intro des ersten Songs ist sein Geld wert: Spaghetti-Western trifft auf SciFi-Filmmusik, steigert sich langsam, wird bedrohlich, bis die Monsterwelle über uns schwappt und Arno de Cea and the Clockwork Wizards mit “Thalaris” einen astreinen Powersurf-Song hinzaubern. Und in dem Tempo geht es gleich weiter. Der zweite Song heißt zwar “Old Man Summer”, doch was This Machine kills Robots hier aus ihren Instrumenten herausholen hat nichts mit Altherrenmusik zu tun. Sogar die Doublebassdrum stört hier nicht. Noch ein Powersurf-Kracher. Pirato Ketchup lassen es mit „Kelly Johnson“ dann im Vergleich zu den ersten beiden Songs etwas gemächlicher angehen, gefallen aber nicht minder. The Biarritz Boys geben dann mit dem ruhigen, leicht noisigen Intro zu “Agent Graves” erstmals die Gelegenheit zum Verschnaufen. Wobei auch ihr an “Secret Agent Man” angelehnter Song alles andere als Fahrstuhlmusik ist. Klasse!
So, und bevor ich jetzt zu jedem weiteren Song eine kleines Liebeserklärung schreibe, erspare ich euch und mir den Aufwand, und sage euch, dass hier wirklich jeder Song großartig ist. Ehrlich, dass ist einer besten Sampler, die ich jemals gehört habe. Es gibt hier keinen Ausfall! 22 Songs von 22 Bands und jeder Song rockt! Wann hattet ihr das bei einem Sampler? Ich müsste ehrlich gesagt länger überlegen, um euch einen Namen zu nennen. Also, wenn ihr modernen Surf mögt, besorgt euch diesen Sampler! Neben den schon genannten Bands findet ihr noch Terrorist Bengala Party, Necronomikids, Threesome, Insect Surfers, The Mystery Men?, Diablo Pussycats, The Dead Rocks, The Mullet Monster Mafia, Beware the Dangers of a Ghost Scorbion, El Fossil, Stronzo Gelantino and the Boo-Men, Surflamingo, Dave and the Pussies, Kill, Baby…Kill!, The Mutations, Daikaiju, Spaceguards und Beauty and the Liquidmen. Großartig!!!
“Monsters of Surf” ist bei Ding Dong Records erschienen
PIRATO KETCHUP – That’s Right MCD
Hey, dass ist mal eine nette Überraschung! Pirato Ketchup kommen aus Belgien und exitieren als Band seit 2008. Das Quintett spielt lupenreinen Surf, der sowohl Traditionalisten (oder heißt das Vintageisten?), als auch Freunde moderner Surfsounds begeistern dürfte. Ihre neue EP enthält vier neue Songs, die mir durch die Bank weg gut gefallen. Die vier Instrumentals haben viel Reverb und Twang, aber dennoch genügend Power, um nicht zur Fahrstuhlmusik zu verkommen. Angereichert wird der klassische Surf mit Versatzstücken aus Rockabilly, Twist und Garagepunk. Feines Scheibchen, dass die Lütticher hier vorlegen. Mein Favorit ist der Song “Kelly Johnson”, aber auch die anderen drei Stücke gefallen mir sehr. Wer zum Beispiel The Razorblades mag, wird auch mit Pirato Ketchup seine Freude haben. Gutes Teil!
Die EP ist über die Website der Band oder auf Konzerten erhältlich
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