SORK – Horseflies flies CD/LP

SORKSORK aus Schweden veröffentlichen mit „Horseflies flies“ ein artifizielles Album, das sich typischen Hörgewohnheiten verweigert und gerade deswegen so spannend ist.

SORK kommen aus Schweden und existieren seit 2010. “Horseflies flies” ist ihr Debütalbum, wenn ich das richtig verstehe. Den Sound, den das Trio fabriziert, ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Denn neben Schlagzeug und Bass kommen hier noch eine Posaune, ein Sampler, ein quietschendes Megaphon, Stylophon und Orgel zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein ziemlich einzigartiger Sound, der zumindest für mich zunächst schwer zugänglich war. Der Grund: Ich hörte “Horseflies flies” zunächst nebenher beim Putzen, Aufräumen und was man sonst so macht. Nimmt man sich aber Zeit und leiht SORK seine volle Aufmerksamkeit, bekommt man ein ziemlich starkes Album zu hören.

Der Bass ist meist verzerrt und spielt hypnotische Grooves, das Schlagzeug gibt dabei monoton den Beat vor. Der Gesang klingt immer ein wenig entrückt, als wäre Sängerin Magdalena in Trance. Posaune, Stylophon und die Samplereffekte sorgen jedoch dafür, dass Langeweile ausbleibt. Musikalisch geht das am ehesten in die No-Wave oder Artpunk-Ecke. Irgendwie psychedelisch, dann wieder zupackend und frenetisch. Spontan fiel mir als Vergleich Lene Lovich ein. Kommt die Posaune zum Einsatz, musste ich an Hazel O’Connor denken. Swans sind auch ein Name, der irgendwie dazu passt. Manche Songs würden aber auch perfekt als Soundtrack zu Twin Peaks passen. Aber das Namedropping greift bei SORK viel zu kurz. Zu eigenständig, einzigartig präsentiert sich das Trio auf diesem Album. Und mit jedem Hören entdecke ich neue Facetten. Klasse!

“Horseflies flies” ist bei Kapitän Platte erschienen

Written by Falk Fatal

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