SCHEISSE MINNELLI – Sorry State of Affairs CD/LP

scheisseminnelliScheisse Minnelli legen mit „Sorry State of Affairs“ ein neues Hardcore-direkt-auf-die-Fresse-Brett vor, das Freunde von Skatecore und Thrashpunk zu Jubelsprüngen animieren sollte.

Nach ihrer letztjährigen Akustik-10” meldet sich der hessisch-amerikanische Vierer mit einem neuen, ihrem vierten Album zurück, das textlich zwischen „Hessian Nightmares“ und „Californian Dreams“ pendelt und die Erfahrungen von Sänger und Exil-Amerikaner Sam in der neuen und alten Heimat beschreibt. Inklusive Coverversion von Elvis Presley’s “In the Ghetto” – jetzt allerdings auf Frankfurt am Main gemünzt. Ob Frankfurt jetzt wirklich so das Ghetto ist, sei mal dahin gestellt. Ich finde den Song insgesamt auch den schwächsten auf dem Album, aber das nur am Rande.

SSOA_COVER_200x201Musikalisch ist es das von Scheisse Minnelli bekannte Hardcore-direkt-auf-die-Fresse-Brett. Zwölf Songs, die die Erinnerung an Rich Kids on LSD oder  DRI wachhalten. Da passt es gut, das mit Mickey Porter der Bruder des alten Bassisten von DRI die Gitarre spielt. Dem rohen Sound der live eingespielten Platte hat das bestimmt gut getan. “Having Mikey on board just took everything to a new level. His guitarstyle mixed with the tight rhythm of Dash and Dudel was all we need for new killer songs”, meint Sänger Sam dazu. Und mit “Looking Glass”, “Lost in Translation” und natürlich “The Voices”, dem man den Wahnsinn sofort abnimmt, sind auch einige Perlen auf “Sorry State of Affairs” enthalten.

In Gänze ist mir das dann aber ein bisschen zu eintönig. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nie der ganze große Freund von Skatecore und Thrashpunk war und mir schlicht der musikalische Bezug dazu fehlt. Mit Bands wie RKL, DRI oder Verbal Abuse kann ich nicht so viel anfangen. Muss ich aber auch nicht. Wer Scheisse Minnelli mag, wird auch mit dem neuen Album seine helle Freude haben ebenso die Menschen, die mit den genannten Referenzbands etwas anfangen können. Und die werden dann mit einer hübsch aufgemachten CD oder LP belohnt. Und live macht der chaotische Haufen sowieso Spaß!

“Sorry State of Affiars” ist bei Destiny Records erschienen

Written by Falk Fatal

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