PORK CHOP PARTY – The Suicidal Sounds of… 7”

Bild: Pork Chop PartyZwei simple Songs genügen, um mich zum Fan der Pork Chop Party zu machen. Was die beiden Australier auf ihrer Debüt-7” “The Suicidal Sounds of…” abliefern, ist ganz großes Tennis!

Die Schweine-Kotlett-Party ist da! “The Suicidal Sounds of…” heißt die 7” der Pork Chop Party und ich rufe lauthals “Yeah”! Das Duo kommt aus Australien. Einer der Beiden spielt zudem noch bei den grandiosen Puta Madre Brothers. Und was bei den Puta Madre Brothers schon toll funktioniert, wird hier noch auf die Spitze getrieben oder besser gesagt, reduziert. Ist ja ein Duo, kein Trio. Und das Resultat sind zwei ultralangsame, spärlich instrumentierte Country-Blues-Songs, die von den Schweinekottlett-Freunden der Pork Chop Party auf Vinyl geritzt worden sind. Und beide gefallen mir ganz ausgezeichnet.

“Walking Backwards” handelt von dem Versuch zu fliehen vor dem Menschen, der auf dich zu geht. Klingt komisch, so wie ich das geschrieben habe, aber ich verstehe, was gemeint ist. Da möchte dir jemand Liebe schenken, wahrscheinlich kurz vor Morgengrauen schon im Reste-Ficken-Modus, doch Du hast jetzt überhaupt keinen Bock auf einen abgestandenen, nach schalem Bier schmeckenden Kuss (und auf das, was sich daran anschließen würde), und weichst lieber zurück. Aber an der Qualität des Songs ändern meine verquasten Formulierungen ohnehin nichts. Zum Glück!

Ganz ohne Interpretationsspielraum funktioniert dagegen die Flipside “Sad, Horny and Blue”. Yo, das kenne ich auch. Leider ist es mir nie gelungen, darüber einen schleppend-langsamen, großartigen Countrysong zu schreiben. Das gelingt der Pork Chop Party dafür umso mehr. Und das liegt vor allem am Gesang (bei beiden Liedern!), der in seiner Langsamkeit nur schwer zu überbieten ist. Es klingt, als würden die beiden Jungs genüsslich ein Schweinekotlett kauen, während ihr Mund langsam die Worte formt.


Würde ich einen Spaghetti-Western drehen, ich würde beide Songs zur entsprechenden Untermalung verwenden. “Walking Backwards” wäre der Song am Ende kurz vorm Abspann, während der Held langsam den Highway rückwärts entlangmarschiert. “Sad, Horny and Blue” käme etwa gegen Mitte des Films, wenn der Held seinen Tiefpunkt erreicht hat. Fertig auf dem dreckigen Dielenboden des Saloons liegt und mit seiner Zunge versucht, den Whiskey zu fangen, den die Bösewichte lauthals lachend über ihm auskippen.

Ich verstehe ja nicht viel von Musik und von Western schon gar nicht, aber Pork Chop Party sind klasse. Und sie halten fit. Permanent muss man aufstehen um die Single zu drehen, um die beiden großartigen Lieder immer und immer wieder zu hören… Yihaaah!

“The Suicidal Sounds of…” ist bei Off Label Records erschienen

Written by Falk Fatal

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