CONTINENTAL – Millionaires CD/LP

Bild: ContinentalRick Barton und sein Sohn Stephen veröffentlichen mit “Millionaires” ihr zweites Album mit ihrer Band Continental. Wie schon ihr Debütalbum ist das durchaus gefällig, kann auf ganzer Länge aber nicht überzeugen.

Das Vater-Sohn-Gespann Barton ist mit einem neuen Album zurück. “Millionaires” heißt die Scheibe, die Continental im November veröffentlichen werden. Elf Songs enthält das Album, das mit einem ultrahässlichen Cover aufwarten kann. Es zeigt Vater und Sohn, jeweils mit Wandfarbe verschmiert mit Farbeimer und Pinsel auf einer Leiter stehend, während beide mit ernstem Blick in die Kamera schauen. Was soll das? Wie lautet die Message? Dass die beiden keine “Millionaires” sind und sich als Maler und Landstreicher Anstreicher verdingen müssen, um den Lebensunterhalt zu finanzieren? Dass die beiden nicht nur Musik können, sondern auch die Fassade eines Hauses streichen können? Dass sie eigentlich normale Menschen sind? Ich weiß es nicht. Und es sagt auch nichts über die Musik des Albums aus. Wenden wir uns also lieber dieser zu.

Die ist immer noch sehr Country- und Americana beeinflusst, wie schon auf ihrem letztjährigen Debütalbum “All a man can do”. Allerdings hat “Millionaires” kaum noch etwas mit dem Punk des Vorgängers zu tun, denn die ohnehin nicht hohe Geschwindigkeit wurde nochmals gedrosselt. Zwar startet das Album  mit “She’s gone”, einem soliden Rocker, der mich gesanglich an Mick Jagger erinnert, im Midtempo und auch die folgenden “21st century” und “Punk Rock Girl” rocken in ähnlicher Geschwindigkeit weiter. Doch ab dem vierten Song, “Busted”, ist es mit der Punkrock-Herrlichkeit vorbei. Ab dann ist Countryrock angesagt.

Der kommt durch das ausgezeichnete Songwriting und Rick Bartons Händchen für einprägsame Melodien gefällig daher, dürfte aber für viele weniger country-affine Hörer schwer zu ertragen sein. Auch Leuten, die Americana-beeinflussten Punkrock wie etwa Gaslight Anthem zu schätzen wissen, dürften hier die herzergreifenden Hymnen fehlen, die sich ins Gehirn fressen und dort nicht mehr so schnell weggehen. Und wer vom Gründungsmitglied der Dropkick Murphys hier einen ähnlichen Sound erwartet hat, dürfte auch bitter enttäuscht werden.

Ich weiß nicht so recht, ich werde mit dem Album nicht so richtig warm. Beim letzten Album kritisierte ich mangelnde Abwechslung und Eintönigkeit. Das ist bei “Millionaires” anders. Das Album ist abwechslungsreich und vielfältig, ich mag Country, ich mag Springsteen-Rock und Continental haben eine hohe Wiedererkennbarkeit. “Millionaires” hat eigentlich alle Zutaten für ein Album, dass mir richtig gut gefallen müsste, aber das tut es nicht. Ich finde es nur mittelmäßig. Und ich frage mich warum.

 “Millionaires” ist bei East Grand Records erschienen

Written by Falk Fatal

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