WHISKEY DAREDEVILS – Nashville Surprise LP

whiskey

Die Whiskey Daredevils machen auf ihrem neuen Album “Nashville Surprise”, das was sie am besten können: dem Rockybilly und Cowpunk frönen.

Die Whiskey Daredevils sind ja schon längst keine Unbekannten mehr. Im Gegenteil, wer sich nur ein wenig für Cowpunk, Country und Rockabilly interessiert, dürfte irgendwann über die Band gestolpert sein, ist “Nashville Surprise” doch schon ihr siebtes Album. Auf diesem machen sie, was sie am besten können: Sie nehmen sich das Beste der amerikanischen Rootsmusik und kreiieren daraus ihren ganz eigenen Sound, der neben dem exzellenten Gitarrenspiel von Gary Siperkos (der auch bei Rocket from the Tombs die Saiten anschlägt) vor allem durch charakteristischen Gesang von Greg Miller lebt.

Textlich dreht es sich dann um lange Barnächtige, dumme Fehltritte und vom Einsamkeit, nachdem man von der letzten Liebschaft mal wieder abserviert worden ist. Mit etwas Fantasie (und einem gewissen Erfahrungsschatz) folgt das Album musikalisch dabei der Chronologie eines zünftigen Kneipenbesuchs. Es beginnt mit einer gewissen Gemütlichkeit (“Don’t talk to Connie”, “Shakey hands”, “She’s kissing you”), wird dann intensiver und manchmal auch etwas härter (“Tuscaloosa Dagger”, “Little White Pills”, “Always”), immer wieder kurz unterbrochen von kleinen melancholischen Pausen (“Wait for her”, “Don’t tell Teresa”), nur um sich dann in eine derbe Kneipenschlägerei mit furiosen Cowpunkbrechern zu steigern (“Devils Grand Marquis”, “Damn Fool”) und mit großem Katzenjammer zu enden (“Milwaukee 8”, “Cinco de Mayo”).

Ob Miller und Co. wirklich diese Hintergedanken bei der Auswahl der Songreihenfolge hatten, weiß ich natürlich nicht, aber mir gefällt die Vorstellung und überhaupt das komplette Album. Es ist schwer hier irgendeinen Song speziell hervorzuheben, die Qualität der einzelnen Lieder ist dafür einfach zu gut. Heißt andererseits: den Tophit sucht man hier vergebens. Aber wer sich “Nashville Surprise” öfters anhört, wird feststellen, das sich die Ohrwürmer ganz langsam und unbemerkt einnisten bis sie auf einmal da sind und man sie nur schwer wieder los wird. Aber es gibt schlimmeres. Wer die Band mal live sehen will: Im Herbst sind die Whiskey Daredevils auf Deutschlandtour.

“Nashville Surprise” ist bei Drink N Drive Records erschienen und in Deutschland über Cargo Records erhältlich

Written by Falk Fatal

Schreibe einen Kommentar