THE LIBERATION SERVICE – calamity physics CD/LP /// THE STANFIELDS – Modem Operanti LP/CD

Freunde des Folkpunks sollten die Ohren spitzen: The Liberation Service legen mit „calamity physics“ ihr zweites, The Stanfields mit „Modem Operanti“ ihr drittes Album vor. 

THE LIBERATION SERVICE – Calamity Physics CD/LP

The Liberation Service kommen aus Graz und “Calamity Physics” ist ihr zweites Album. Der Sound der Band lässt sich grob als poppiger Folkpunk beschreiben. Die Songs sind melodisch, werden meist mehrstimmig vorgetragen und halten schön die Waage zwischen Melancholie und jungem Draufgängertum. Besonders die Violine verleihen den Songs eine Tiefe, die vergleichbaren Punkbands fehlt. Mir geällt das gut. Mein Anspieltipps sind “The disarming truth on heavily armed dudes” und “City of Doom”, bei denen ich mich an Randy und Defiance Ohio erinnert fühle (gleichzeitig!). Schönes Album, das mich überzeugt. Mit “Calamity Physiscs” sollten The Liberation Service den Geheimtipp-Status ablegen können. 

“Calamity Physics” ist bei Schall und Rauch Platten erschienen

THE STANFIELDS – Modem Operanti LP/CD

Was ist denn mit The Stanfields passiert? Boten sie einst auf ihrem Debütalbum mitreißenden Folkpunk, der mich schwer begeisterte, lässt mich ihre dritte Veröffentlichung “Modem Operanti” ziemlich kalt. Frontman Jon mag Recht haben, wenn er sagt: “We play what we want, sing what we feel, and leave nothing on the table.” Aber ich muss damit ja nicht einverstanden sein.

Gefällt der stürmische Auftakt “White Juan” mit seiner Härte und dem hohen Tempo, lässt die Begeisterung zur Mitte des zweiten Songs spürbar nach. Nachdem “The Marystown Expedition” noch als klassischer Folk-Rock-Song beginnt, schlägt er plötzlich in einen Stoner-Rock um. Und das gefällt mir nicht. Auch bei den übrigen sechs Songs verlässt die Band häufiger die Folk-Rock-Pfade, die sie früher beschritt. Das kann man mögen und ich hoffe für die Band, das viele Leute das mögen werden, aber mir gefällt dieses Stil-Mischmasch nicht. Zwar haben die einzelnen Lieder immer wieder Momente, die begeistern, aber in Gänze überzeugt mich das leider nicht. Das Debütalbum höre ich immer noch nicht gern, “Modem Operandi” wird leider deutlich weniger Runden in meinem CD-Player drehen.

“Modem Operandi” ist bei Rookie Records erschienen

Written by Falk Fatal

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