Freiburg schwimmen sich mit ihrem dritten Album “Brief & Siegel” etwas von den Vorbildern frei und überzeugen dabei auf ganzer Linie.
Von Freiburg schwärmt Freund Mika seit einigen Jahren in den höchsten Tönen. Und das nicht nur aufgrund der lokalen Verbundenheit, sondern der Qualität der Band. Also schiebe ich “Brief & Siegel”, das dritte Album der Band, mit gewissen Vorschusslorbeeren in den CD-Player. Und ich werde nicht enttäuscht. Die zehn Songs sind energiegeladen, packend gespielt und gefallen mir sofort richtig gut. Freiburg verstehen es zwar melancholische, aber gleichzeitig aggressive, druckvolle und wütende Songs zu spielen. Dazu trägt auch der unglaublich dichte,kompakte Sound bei. Geil. Also nix mit in Herbstdepression suhlen, sondern schön mit gestrecktem Mittelfinger durch den Sturm marschieren. Mir gefällt das gut. Und da stört es mich auch nicht, das Freiburg bei einem Turbostaat-Look-a-like-Contest ganz weit vorne landen würde. Die Ähnlichkeit ist bei manchen Liedern schon verblüffend, aber lieber einen guten Klon als noch eine weichgespülte Turbostaat-Platte. Und die gelegentlichen Screamo-Einlagen sorgen dann doch für ein bisschen Abwechslung und Abstand von den großen Brüdern im Geist.
Textlich werden kleine Geschichten erzählt, die oft vom Verlassenwerden, Einsamkeit und Schmerz handeln. Das alles ohne blöde Floskeln und manchmal mit schönen Wortspielen. Hit der Platte ist auch für mich “Sommer, Roggen und Er”, bei dem Tobi von Duesenjaeger als Gastsänger auftritt. Geiler Song!
Insgesamt also ein tolles Album, das nebenbei gesagt auch durch die hübsche Aufmachung gefällt und bei dem Menschen, die Turbostaat, Disco Oslo, Pascow oder eben Duesenjaeger mögen, bedenkenlos zugreifen können. Ich hoffe Freiburg spielen bald mal in der Nähe, die würde ich mir gerne mal live ansehen.
“Brief & Siegel” ist bei This Charming Man Records erschienen
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