„What we do is secret. Because we want to conquer the world“

Wer in Wiesbaden oder Mainz auf Konzerte geht, wird auch schon Shows von Cornelius besucht haben, der seit fünf Jahren unter dem Namen „Keep it a secret Booking“ immer wieder neue und tolle Bands vor die Haustür lockt. Am Freitag feiert „Keep it a secret Booking“ seinen 5. Geburtstag. Grund genug, Cornelius mit ein paar Fragen zu löchern.

Seit fünf Jahren gibt es nun schon Keep it a Secret Booking. Erzähle doch mal wie das alles losging, was Du machst und warum machst, was Du machst?

Ich war damals noch Kulturreferent im AStA der Uni in Mainz und hatte Lust, mehr Konzert zu veranstalten, auch mit kleinen guten Bands, die eben nicht das Kulturcafe vollmachen können. Außerdem wollten ein paar Freunde, dass ich Konzerte für sie buche. Da das aber mit einem eigenen Namen professioneller klingt als booking@bandname.de, hab ich mir dann halt einen gesucht. Im Endeffekt habe ich dann echt wenige Konzert für meine Kumpels gebucht (und mittlerweile machen die auch gar nichts mehr), sondern viel mehr selbst veranstaltet.

Was hat es mit dem Namen auf sich? Warum sollen Deine Shows ein Geheimnis bleiben?

Den Namen habe ich einem Samiam-Song entnommen, „When we’re together“. Von einer langen List mit möglichen Namen klang der am besten. Meine damalige Freundin fand den nicht so toll, aber offensichtlich habe ich nicht auf sie gehört. Ich finde, der Name spielt ganz gut mit der Idee der noch unbekannten Band, die so großartig ist, dass du sie unbedingt allen deinen Freunden zeigen willst, du aber gleichzeitig nicht möchtest, dass sie zu bekannt werden.

Nach welchen Kriterien wählst Du die Bands aus, die Du spielen lässt?

Eigentlich muss mir nur die Musik gefallen. Meistens ist das dann Punkrock, selten Hardcore und öfters auch mal Akustiksachen. Und wenn dann noch die Kommunikation im Vorfeld der Show angenehm ist, passt das dann auch meistens. Klar, mit rechtsoffener Kacke, Sexisten und anderen Idioten will ich nichts zu tun haben. Neulich hat mich eine Deutschrock-Kapelle angeschrieben, die haben ihre Musik als „herrlich unpolitisch“ beschrieben und offensichtlich überhaupt nicht nachgeschaut, wen sie da anschreiben.

Du veranstaltest seit fünf Jahren Konzerte unter dem Namen Keep it a Secret Booking. Was war denn das beste Konzert bisher?

Ich hab gerade mal nachgezählt, das sind bald 100 Konzerte. Da waren schon richtig viele hervorragende Bands dabei, da ist es schwierig, nur eine Show herauszupicken. Dead To Me aus San Francisco war beide Male der Knaller, oder auch Nothington zusammen mit den Riverboat Gamblers, das war ein ziemlicher Abriss.

Gab es auch Konzerte oder Bands, die dich enttäuscht haben?

Love A vor 17 Zahlenden im Mainusch, haha. Aber eher wegen des Zuschauermangels; das Konzert war super. Da kam die Bookinganfrage auch noch von Love Academy, ist lange her.

Du feierst aber nicht nur mit Keep it a Secret Booking Geburtstag, sondern auch mit We Want The Airwaves. Was hat es damit auf sich?

Vor vier Jahren hat mich mein Freund Philip gefragt, ob ich mit ihm an zwei Terminen Punkrock auflegen mag, weil ein anderer DJ abgesprungen ist und der Abend besetzt werden muss. Als Namen habe wir uns We Want The Airwaves ausgesucht, wie der Ramones-Song. Wir sind beide davon ausgegangen, dass da eh keiner kommt und es deshalb bei zweimal bleiben wird. Philip ist mittlerweile weggezogen, aber die Party wird vier Jahre alt. Hat also doch überraschend gut funktioniert.

Neben Disco und Booking machst Du jetzt auch noch ein Label. Willst Du ein Punkrock-Imperium errichten?

Haha, erwischt. Das ist in der Tat der Plan. Ich hab damals das hier aus Scheiß auf meine Homepage geschrieben (nee, halt, das war MySpace): „What we do is secret. Because we want to conquer the world and give all the idiots a brand new religion. But this – just like pretty much everything else – can only work with good music. So step #1 on the road to world domination is the spreading of good music. Keep it a Secret Booking is step #1.“ Nach Konzerte machen war Platten veröffentlichen der nächste Schritt. In das Offline-Print-Segment werden wir dann 2017 expandieren. Was willst du für die Rechte am Trashrock Mag haben und kann ich das in Sterni zahlen?

Bevor Du in das Offline-Print-Segment expandierst, empfehle ich Dir ein wenig Recherche. Trashrock Mag erscheint nur online 🙂 Und Sterni ist nicht so meins. Wir werden also einen erbitterten Fanzine-Krieg führen müssen. Aber zurück zu Deinen Label-Ambitionen: Welche Bands hast Du bisher veröffentlicht und welche Platten sind für die Zukunft noch geplant?

Die erste war wie bei so vielen die EP meiner alten Band A State of Grace. Das war 2011 und davon gibt es auch noch einige. Einen großen Plan gab es da nicht, sah halt besser mit dem Label auf der Rückseite aus. Letztes Jahr kam dann die 7“ von Death of Youth aus Mainz dazu, zusammen mit ein paar anderen kleinen Labels. Die hatten ihre Platte fertig und ich Bock drauf, also hab ich das gemacht. Dieses Jahr gab es dann gleich drei Releases: im Sommer die EP von antario. aus Mainz/Wiesbaden, und im September die neuen Alben von Wish Upon A Star aus Griechenland und EvilMrSod aus Teneriffa. Bestellen kann man das alles über meine Homepage oder auf meinen Konzerten.

Am Freitag feierst Du Deine Jubiläumsparty. Was dürfen die Gäste erwarten?

Es gibt erst ein Konzert, dann die We Want The Airwaves Aftershow-Party. Für das Konzert hab ich mir ein paar Freunde eingeladen, When There Is None auch Aachen und eben EvilMrSod . Als Headliner spielen Steakknife, das war 2008 auch eine der ersten Punkkonzerte, das ich damals noch das AStA-Kulturreferat veranstaltet habe. Als Gast-DJs legen mit mir danach noch BuzzDee und tob* von Profile Me aus Frankfurt auf. Wird also eine runde Sache.

Jo, das denke ich auch. Vielen Dank für das Interview!

Für das Konzert verlosen wir übrigens 1×2 Gästekistenplätze. Einfach Mail an trashrock@gmx.de mit dem Betreff „Keep it a secret“ schicken und mit etwas Glück wird euer Name gezogen.

Written by Falk Fatal

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