Brexit – England belongs to whom?

Bekanntlich entschied sich am 23. Juni 2016 das Volk des United Kingdom für den Brexit, den Austritt aus der EU. Ein paar Tage darauf drehte sich das Politiker-Karussell recht unrund. Diejenigen, die um die Wahl herum im Fokus standen, wollten hinterher nicht mehr mitfahren oder legten eine Pause ein, um erst wieder bei der nächsten Fahrt zuzusteigen. Egal, ob sie zu den Gewinnern oder Verlierern gehörten. Nun steht eine Frau als Premierministerin im Rampenlicht, die zwar gegen den Brexit gestimmt hat, ihn aber strikt durchziehen möchte, weil das Volk es ja so will. Irgendwie eine etwas schräge Situation, in der ich ein paar Leute zu Wort kommen lassen wollte, die unmittelbar davon betroffen sind. Sowohl Engländer, als auch Nicht-Engländer, die mit dem Brexit quasi Ausländer in ihrer Wahlheimat wurden.

Kieran, Sänger und Bassist der Anarcho-HC-Ikone The Restarts

Kieran, Sänger und Bassist der Anarcho-HC-Ikone The Restarts

Hey Kieran, wie ich weiß hast du für den Verbleib UKs in der EU gestimmt. Kannst du kurz erklären warum?

Weil ich an die Reise- und Bewegungsfreiheit in der EU glaube. Ich finde es gut, dass ich die Möglichkeit habe in all die anderen EU-Ländern zu reisen, dort zu arbeiten oder zu wohnen. Das war doch das Gründungsprinzip der EU nach dem Zweiten Weltkrieg. Dass man so Beziehungen zueinander aufbaute und die Möglichkeit bekam anderswo zu arbeiten. Eben auch um einem weiteren Krieg vorzubeugen. Wenn die EU in sich zusammenfällt und wieder Grenzzäune errichtet werden, dann steigt die Fremdenfeindlichkeit, was ein riesiger Rückschritt für die europäischen Beziehungen wäre.

Was glaubst du wird sich nun für England ändern?

Die Destabilisierung der Wirtschaft (das englische Pfund ist direkt nach Bekanntgabe des Abstimungsergebnisses total abgestürzt an der Börse) und kurzzeitig rassistische Übergriffe im ganzen Land – verbal und physisch. Ansonsten wird sich aufgrund der Vertragsinhalte die nächsten zwei Jahre nichts ändern. Was sich darüber hinaus ändert, ist schwer zu sagen. David Cameron ist als Premierminister zurückgetreten. Sein zwei Dekaden langer Gegenspieler der UKIP-Partei Nigel Farage möchte nicht sein Nachfolger werden, sondern sein Privatleben wieder zurück, nachdem er mit dem Brexit sein Lebenswerk beendet hat. Der ehemalige Tory-Bürgermeister von London und Brexit-Befürworter, Boris Johnson, hat sich aus dem Staub gemacht, als er Nachfolger des Premiers werden sollte. Kam nun aber unter der neuen Premierministerin Theresa May als Außenminister zurück. Sie selbst war übrigens für den Verbleib und verhandelt nun den Austritt und sagte „Brexit means Brexit!“? Alles in Allem ist das im Moment völlig durcheinander und niemand weiß so recht, wohin die Reise geht.

Was ändert sich für dich persönlich mit dem Brexit?

Da die Band aus einem Franzosen, Niederländer und Iren besteht, kann es sein, dass wir das Land verlassen müssen. Zudem müssten wir so dauernd Zoll zahlen als Band, wenn wir Waren über die Grenze bringen. Ehrlich gesagt, kann ich dir noch nicht so wirklich sagen wie sich alles entwickeln wird.

In deutschen Medien konnte man von deinen angesprochenen Übergriffen schon hören. Was weißt du darüber?

Tatsächlich selbst erlebt haben wir es noch nicht. Doch die Meldungen, dass es rassistische Angriffe auf Polen, Rumänen, Muslime und andere Menschengruppen gibt, die kenne ich auch. In Norwich wurde beispielsweise eine Feuerbombe in einen rumänischen Laden geschmissen. Die Besitzerin und ihr Kind konnten gerade noch über eine Treppe flüchten. Ich glaube aber, dass es dieses ignorante Pack schon länger gibt. Diese aber jetzt sozusagen eine Legitimation für ihr fremdenfeindliches Handeln haben.

Wie sieht für dich die Zukunft der Europäischen Union aus?

Ich weiß es einfach nicht. Die französische Rechte hat UK für den Brexit gratuliert und möchte ebenfalls ein Referendum durchführen, um die EU zu verlassen. Ich weiß nicht, ob sich daraus wirklich ein Domino-Effekt entwickelt, der die ganze EU in sich zusammenbrechen lässt. In dem Zusammenhang erwähnte Spanien übrigens, dass Schottland nicht aus dem United Kingdom austreten darf, sonst würden die Katalonen und Basken womöglich nachziehen wollen. Das klingt alles nach einem riesigen Rückschritt in der EU.

Was ist nun mit Cock Sparrers Hit „England Belongs To Me“?

Das Lied ist ohnehin schon lange misinterpretiert. Was ich noch sagen möchte, für die Menschen im Norden Englands war das eine Protestwahl und der Versuch ihre Siutation zu verändern. Denn die zentralisierte Regierung in London stachelte immer einen Wettstreit zwischen dem Norden und Süden an, bei dem sich der Norden vernachlässigt vorkam. Die Sparpolitik schlägt sich dort hart nieder und der Gesundheitsservice ist ebenfalls sehr mies. Entsprechend einfach war ihnen die Lüge „Stimmt dafür und alle bleibt wie es ist – oder stimmt dagegen für etwas Besseres“ zu verkaufen. So war das Referendum für sie die Möglichkeit ihrer Stimme einen Ausdruck zu verleihen. Was für ein Scheiß. Jetzt stehen wir vor einem Scherbenhaufen, von dem keiner so recht weiß was sich daraus entwickeln wird.

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Herve, französischer Bassist der erfolgreichen und jetzt auf Eis gelegten Deadline

Herve, französischer Bassist der erfolgreichen und jetzt auf Eis gelegten Deadline

 

Du bist ein in London lebender Franzose, der am EU-Referendum nicht teilnehmen konnte. Wie war der Tag für dich?

Neben mir waren es rund 75% meiner Londoner Freunde, die aufgrund ihrer Herkunft nicht wählen durften. Das war ziemlich frustrierend und wir fühlen uns verarscht.

Und jetzt?

Ehrlich gesagt war mein Vertrauen in die Urteilsfähigkeit der Bevölkerung zu groß, da ich auf einen Verbleib in der EU tippte. Umso größer war meine Überraschung über den Austritt. Erst recht als sich im Handumdrehen herausstellte, dass die Brexit-Kampagne auf Lügen basierte und ihre Anführer schnellstmöglich das sinkende Schiff verließen – Johnson und Farrage. Die haben ein Fass Scheiße aufgerissen und lassen die Menschen nun alleine damit. Die Brexit-Bewegung hat die Gesellschaft gespalten. Einwanderung war dabei das größte Thema, das nun latente Fremdenfeindlichkeit legitimiert. Ich kann nicht verstehen, warum England sich von seinen Nachbarn trennen will. Das ist ein Rückschritt für das Land und ein Sieg für Kleinengland. Auch wenn auf lange Sicht die Wirtschaft nicht darunter leidet, die Atmosphäre ist ruiniert. Ich rede auf Arbeit beispielsweise mit einigen Personen nicht mehr.

Wie sieht deine Freundin den Brexit?

Reka sieht das wie ich. Sie weiß auch nicht, ob der Austritt gut ist oder schlecht. Das wird die Zeit zeigen. Über ihre Zukunft hier macht sie sich als gebürtige Ungarin Gedanken, weil sie als Tattoo- und Piercingshop-Besitzerin in Camden keinen etablierten Job hat. Wohingegen ich seit zwei Jahrzehnten Französischlehrer in einer staatlichen Schule bin. Nachdem die neue Premierministerin bereits gesagt hat, dass sie EU-Bürgern kein Bleiberecht garantieren kann, wissen wir einfach nicht wie es weitergeht.

Gibt es bereits den Gedanken England den Rücken zu kehren?

Ja. Der Brexit und Kleinengland lassen uns erkennen, dass unsere Zeit hier zu einem Ende kommt. Ich fühle mich einfach nicht mehr willkommen. Vielleicht reagiere ich über, doch sehe ich unsere Zukunft in Südfrankreich.

Gibt es deiner Meinung nach etwas spezielles, was man über die neue Premierministerin Theresa May wissen sollte?

Sie ist eine typische Tory-Politikerin (der konservativen Tory-Partei gehörte auch die Eiserne Lady Margaret Thatcher an, die in den Achtzigern eine klassische Hassfigur im Punk, Anmk. Bocky), die nicht viel von Menschenrechten hält. Sie sprach sich gegen mehr Rechte für Homosexuelle aus, ebenso wie gegen den Mutterschutz nach der Schwangerschaft und andere Menschenrechte. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass sie nun den Job inne hat, ernannte sie den Brexit-Aktivisten Boris Johnson zum Außenminister. Was für ein Scheiß!?

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Svenja Block, eine aus Berlin stammende und seit Jahren in London wohnende Fotografin

Svenja Block, eine aus Berlin stammende und seit Jahren in London wohnende Fotografin

 

Du wohnst seit ein paar Jahren in London. Wie hast du den Wahlkampf zum Brexit?

Hautnah. Am Tag der Wahlen wurden morgens zum Beispiel “Vote Remain”-Aufkleber vor U-Bahn Eingängen auf dem Weg zur Arbeit verteilt. Die Presse und die britischen Sozialmedien befassten sich zu Recht fast ausschließlich mit dem Thema Brexit.

Wie verhält es sich mit deinem direkten Umfeld. Gab es viele Diskussionen, oder waren sich alle einig?

Ja, es gab sehr viele sachlich und vernünftig argumentierte Debatten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Ungefähr 95% dieser Diskussionen wurden von britischen “Remain”-Wählern oder EU-Mitbürgern mit Wohnsitz in London geführt. Freundschaften sind keine den Bach hinuntergegangen. In meinem (weiter) entfernten Bekanntenkreis gab es wiederholt recht aggressive und wenig geistreiche Kommentare von Brexit-Befürwortern. Mann und Frau konnten sich aber auch gar nicht festlegen, ob die EU mit ihrem Hauptsitz in Brüssel nun eine rechte Organisation mit Tendenz zur Diktatur oder ein eindeutiges, wirres linkes Unterfangen ist. Interessanterweise gab es nicht wenige “Leave”-Voter, die bei zugezogenen Migranten oder Auswanderern zu finden waren. Ich befasse mich aber generell recht ungern mit Personen, die verbal gezielt unter die Gürtellinie gehen.

Wie schätzt du den Brexit für dich persönlich ein? Juckt er dich überhaupt oder planst du gar wieder zurück nach Berlin zu ziehen?

Es gibt bis jetzt zu viele Spekulationen und zu wenig Informationen, was die Zukunft betrifft. Die Regierung muss dem Austritt zuerst einmal offiziell zustimmen. Ich finde es persönlich sehr bedauernswert (und unakzeptabel), dass eine einfache Mehrheit für den Austritt Großbritanniens aus der EU stimmen durfte. Mit dieser Abstimmung hätte mindestens noch zwei oder drei Jahre gewartet werden müssen. Demokratie ja, aber bitte mit einer absoluten Mehrheit. Im September wird im Parlament über eine Petition debattiert werden, die ein zweites Referendum verlangt. Viele Menschen waren unzureichend informiert. Die Konservative Partei der Tories unter David Cameron hat viel Mist gebaut. Arroganz und Überheblichkeit bis einen Tag vor den Wahlen und ein sofortiger Rücktritt nach dem Bekanntwerden des Endergebnisses. Das ist menschlich gesehen eine ganz schwache Leistung. Die neue Premierministerin Theresa May fährt nach ihren laut gedachten Äusserungen im Bezug auf die britische Atompolitik munter auf diesem Kurs weiter. „The Worst Of British“ lässt grüßen! Ich könnte mir übrigens sehr gut vorstellen, nach Berlin zurück zu ziehen. Nicht heute, aber vielleicht übermorgen …

In Deutschland hört man über die Medien, dass nun Rechte ihrem Unmut freien Lauf lassen und es auch zu Übergriffen kommt. Sind das Einzeltaten, oder kommt das wirklich öfter vor?

Es gab in den Tagen nach der Abstimmung tatsächlich vermehrt Berichte in den Medien, dass Migranten verbal und auch körperlich angegriffen wurden. Leider wurde auch die finnische Tochter einer Bekannten auf der Straße übel von einem Mann belästigt, da sie es wagte, sich mit einer Freundin privat nicht auf Englisch zu unterhalten. Es ist jetzt ganz wichtig, den Mund auf zu machen, und Rassisten, Xenophoben und auch den Islamophoben egal ob in Grossbritanien oder in Deutschland, keine Plattform zu geben. Der Rückhalt der allgemeinen britischen Bevölkerung ist gut, so etwas darf nirgendwo geduldet werden, aber bei derzeit fast 4 Millionen Rechten und/oder sehr nationalistisch eingestellten (“I’m not racist but…”) UKIP-Wählern wird es Jahre dauern und viel Aufklärungsarbeit bedürfen, bis Ignoranz, Hass, Angst und ein Mangel an Allgemeinbildung mehr Toleranz, Menschlichkeit und Miteinander an den Tag bringen werden.

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Mark, gebürtiger Pole und Sänger von Booze & Glory

Mark, gebürtiger Pole und Sänger von Booze & Glory

 

Mark wie stehst du zum Brexit?

Das war keine clevere Entscheidung. Das wird England um zwanzig Jahre zurückwerfen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Schottland und Nordirland den Commonwealth verlassen und wieder der EU beitreten. Dann wird England sich zusammen mit Wales isolieren.

Hast du Freunde, die für den Brexit gewählt haben?

Freunde keine, aber Arbeitskollegen. Die haben alle eine schlechte Bildung und man weiß, dass sie wiederum nicht wissen, was sie getan haben. Sie stimmten für den Brexit, weil sie nicht von Brüssel regiert werden wollen, da sie keinen Einfluss auf diese Politik haben. Als ob sie das nun haben. Vor dem Brexit konnten sich die Politiker noch in Brüssel über dieses und jenes beschweren. Nachdem die Verhandlungen beendet sind, wird das nicht mehr möglich sein. Man wird sich damit arrangieren müssen, was aus Brüssel als Ansage kommt.

Du bist gebürtiger Pole, wirst du nun wieder zurück nach Polen gehen?

Nein. Ich lebe nun seit zwölf Jahren in England und nach sechs Jahren bekommst du eine unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis. Was das betrifft, bin ich ganz entspannt. Ich denke wirtschaftlich wird man den EU-Austritt merken und beim Reisen. Mich nervt es, dass ich nicht mehr so einfach meine Sachen packen kann und die Möglichkeit habe mal ein Jahr in Spanien und dann mal ein Jahr in Griechenland zu wohnen.

In deutschen Medien hörte man von Übergriffen an Polen in England. Was weißt du darüber?

Ja, das stimmt. Aber das wird eher aufgebauscht. Für ein paar Faschos kommt der Brexit gerade recht. Die können Fahnen schwingend durch die Straßen laufen, aber in wenigen Wochen ist der Spuk auch hoffentlich wieder vorüber.

Hast du schonmal im Zusammenhang mit dem Brexit an „England Belongs To Me“ gedacht?

Haha, nein ehrlich gesagt nicht, weil er rein gar nichts damit zu tun hat. Im Übrigen glaube ich nicht, dass sie den Song heute noch einmal schreiben würden. Klar, sie spielen den Song noch, aber halt weil die Fans ihn hören wollen.

Zum Schluss noch einen Satz zu Theresa May, der neuen Premierministerin?

Zu ihr kann ich nichts sagen. Mich interessiert Politik nicht wirklich, aber es nervt mich, dass sie sich jetzt derart auf mein Leben auswirkt. Ich wünsche mir nur, dass sich die Lage wieder beruhigt und normalisiert.

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Marco, No-Front-Teeth-Labelbetreiber und Sänger der genialen The Gaggers als auch bei den ebenbürtigen Miscalculations, in seinen Adern fließt italienisches Blut

Marco, No-Front-Teeth-Labelbetreiber und Sänger der genialen The Gaggers als auch bei den ebenbürtigen Miscalculations, in seinen Adern fließt italienisches Blut

 

Sag mal, juckt dich der Brexit überhaupt?

England war ein Teil der EU und Mitglied der EU seit ich lebe. Ich glaube diese Einheit und Verbundenheit mit den anderen EU-Staaten war eine positive sowie nützliche Sache. Sicher gibt es gewisse Themen, die aufgrund der Mitgliedschaft hätten besprochen werden müssen. Doch glaube ich nicht, dass sie das nach dem Austritt werden. Ich weiß nicht welche Lösungen oder Antworten es gibt und glaube nicht, dass der Brexit irgendetwas ändern wird, an den Sachen über die man deshalb sprach.

Was glaubst du wie sehr die Engländer von den Medien beeinflusst waren?

Sehr, schätze ich. Es gab eine Menge Falschinformationen über Immigration, die gerade von Menschen, die nicht in den multikulturellen Ecken Englands wohnen, aufgesogen wurde wie von einem Schwamm. In London ist das Alltag, man lebt einfach darin. Aber die angebliche Gefahr, die aus solchen Zentren ausgeht, war so durchdringend, dass die Leute für den Austritt wählten.

Wer hat deiner Meinung nach die Wahl wirklich gewonnen?

Ich bin davon überzeugt, dass wenn man das Referendum erneut machen würde die Pro-Seite gewinnen würde. Eine Menge Leute, die dagegen waren, wären nun für die EU. Daher ist es schwer zu sagen, wer wirklich gewonnen hat. Interessant wäre sicher, wenn man eine Abstimmung mehrmals nacheinander zu einem Thema macht. So im Sinne von „3 Gewinnt“. Das würde sicher sehr unterschiedlich ausgehen. Zumal die Wähler jeweils die Möglichkeit hätten ihre Meinung zu ändern.

Stimmt dich der Brexit skeptischer als du es eventuell ohnehin schon warst?

Hm, keine Ahnung, was die Zukunft bringt. Momentan fühlt es sich wie ein Limbo-Tanz an. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass sich nun etwas zum Besseren wendet, bloß weil die EU verlassen wird. Auf die ein oder andere Art, kann sowieso nie jeder glücklich werden. Deshalb gibt es nicht diese eine wahre Lösung. Ich finde diese Trennung und Separation eben einen überstürzten Entschluss.

Wie denkst du über das Englische Volk?

Obwohl ich italienische Wurzeln habe, wurde ich in England geboren und lebte mein ganzes Leben in London, also bin ich Engländer. Aber ich bin mit anderen Kulturen aufgewachsen. Darum glaube ich, gibt es einen Unterschied zwischen Londonern und Engländern. Londoner sind verschiedensten Ethnien, Religionen, Kulturen, Musik, Küchen oder Sprachen ausgesetzt, was diese Stadt wiederum so spannend, unterschiedlich und kosmopolitisch macht. Klar gibt es noch andere Städte wie Manchester, Birmingham, Leicester, doch ich stamme aus London und kann daher nur dafür reden. Ich denke der Hauptfaktor, für die Menschen, die nicht in solchen Städten wohnen ist die Angst vor dem Unbekannten.

Ein paar Worte zum Cock-Sparrer-Song „England Belongs To Me“?

An Patriotismus stimmt grundsätzlich etwas nicht. Ich denke man kann schon sozusagen stolz auf sein Land sein. Ich bin es auch auf England und Italien und es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Patriotismus und Rassismus. Meiner Meinung nach ist das ein stabiler patriotischer Song. Der dadurch natürlich auch für Nationalisten interessant wird, doch die Band hat sich nie in der Richtung angebiedert. Wofür das Lied wie ich finde auch steht. Für mich ist das einfach ein patriotischer Song.

Infopoint:

The Gaggers

Miscalculations

No Front Teeth Records

Written by Bocky

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