Knucklebone Oscar – King of Helsinki CD

Nach dem tollen “Welcome to Trash Vegas” ließen sich Knucklebone Oscar viel Zeit mit einem Nachfolgealbum. Jetzt ist es erschienen, doch “King of Helsinki” ist enttäuschend.

Was ist denn mit den wilden Finnen von Knucklebone Oscar passiert? War ihr letztes Album “Welcome to Trashvegas” ein wilder Ritt durch die Rock’n’Roll-History, ist ihre neue Scheibe “King of Helsinki” nicht Fisch, nicht Fleisch. Vom ungestümen Rock’n’Roll ist nicht mehr viel geblieben. Stattdessen hat sich der Blues in Helsinki breitgemacht. An sich verständlich, gibt es in Finnland doch Landstriche, in denen in den kalten Jahreszeiten die Sonne wochenlang nicht zu sehen ist. Doch leider orientiert man sich weniger am traditionellen Blues, sondern am Bluesrock der Chicagoschule. Also eher John Mayall und Johnny Winter statt Robert Johnson oder John Lee Hooker.

Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Es gibt Songs, wie das surfige “Smackdown”, den schönen “Poker Blues”, die Rhythm’n’Blues-getränkte “Big Fat Misses” und knuckle_coverden wundervollen Western-Swing “Better than you” – mein absoluter Liebling auf dem Album – die mir gut gefallen. Aber dann gibt es schlimme Lieder wie “Je veux Boire de la Crème” oder das schreckliche Bo-Diddley-Cover “Who do you love”, das zeigt, dass Knucklebone Oscar die Finger vom Hip Hop lassen sollten. Dazu noch ein bisschen Durchschnittskost – fertig ist “King of Helsinki”.

Ich etwas enttäuscht von dem neuen Album von Knucklebone Oscar. Da hätte ich mehr erwartet – zumal die Finnen ja schon bewiesen haben, dass sie es besser können. Da holt auch das hübsche Layout der CD die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer. Schade.

“King of Helsinki” ist bei Stupido Records erschienen

Written by Falk Fatal

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