Toxik Ephex – The Adventures Of Nobby Porthole LP

Die einzige LP der schottischen Anarchopunkband Toxic Ephex ist wiederveröffentlicht worden. Ein Glück, denn „The Adventures Of Nobby Porthole“ klingt auch fast 30 Jahre später immer noch klasse.

Manchmal hält das Rezensenten-Dasein positive Überraschungen für einen bereit. Neulich zum Beispiel, als ich die “The Adventures of Nobby Porthole” von Toxik Ephex auflegte. Da die Scheibe ohne Infoblatt oder ähnliches kam, wusste ich nicht, ob es sich dabei um einen aktuelle oder eine alte Band handelte. Schnell also Toxik Ephex ins Internet geschrieben, den Wikipedia-Link angeklickt und erfahren, dass es sich dabei um eine schottische Anarchoband handelt, die von 1979 bis 1991 aktiv war. “The Adventures of Nobby Porthole” war das einzige richtige Album der Band. Ansonsten veröffentlichte man eine Split-LP mit Oi Polloi und ein paar 7”s. Anarchopunk kann mich ja recht schnell ermüden, da es musikalisch meist nur darum geht, möglichst schnell und hart zu spielen – in den 1980ern auch gerne mal mit Heavy Metal-Einflüssen. Aaargh. Toxik Ephex waren zum Glück anders. Vielfältiger, poppiger, folkiger, außergewöhnlicher. Mehr Chumbawamba oder Political Asylum als Conflict. Dass zeigt sich schon an der Instrumentierung. Neben der typischen Rockinstrumentierung (schlagzeug, Gitarre, Bass) kam zum Beispiel auch immer mal wieder eine Flöte oder Dudelsack zum Einsatz.

toxicephex_lpDas Album enthält 13 Lieder und die können wirklich alle was. Der Opener „The Other Half Lives“ beispielsweise klingt mit seinen Surfgitarren erst einmal ungewohnt, begeistert dafür dann aber mit einem mitreißenden Refrain. „Shades of Grey“, „Final Epitaph“ oder „Social Control“ sind nicht minder mitreißend, klingen aber mehr aus einem Guss und gefallen mir durch die schöne Mischung aus Melodie und Aggressivität – wozu die Stimme des Sängers mit seiner geil heißeren Stimme entscheidend dazu beiträgt. Da die Platte ursprünglich in den 1980ern erschien, dafür natürlich auch ein Lied über „Maggie“ Thatcher nicht fehlen. Mir gefällt „The Adventures Of Nobby Porthole” ausgesprochen gut. Für Jello Biafra sollen Toxic Ephex angeblich die beste schottische Band gewesen sein. Ich bin geneigt ihm zuzustimmen (auch wenn ich Ex-Cathedra und Political Asylum nicht minder geil finde). Schön, das Mad Butcher Records sich die Mühe gemacht haben, das Album wiederzuveröffentlichen. TIPP!

„The Adventures Of Nobby Porthole” ist bei Mad Butcher erschienen

Written by Falk Fatal

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