VICE SQUAD – Shot away LP

Das lahme Platten auch 30 Jahren nach Veröffentlichung lahm klingen, beweist die Reissuse von Vice Squads 1985 erschienenem Album „Shot away“.

Vice Squad dürfte den meisten Lesern ein Begriff sein. Die Band um die charismatische Sängerin Beki Bondage war eine der prominenteren und besseren Bands der zweiten Punkrockwelle in England. Ihr erstes Album “No Cause for Concern” kletterte bis auf Platz 32 der britischen Charts. “Shot away” war das dritte Album der Band und erschien 1985. Zu dem Zeitpunkt hatte Beki Bondage die Band schon wieder verlassen. “Shot away” wurde mit neuer Sängerin eingespielt und floppte. Die Fans nahmen das Album nicht an. Das passiert ja manchmal. Und ist manchmal auch ungerecht, weil es mit neuem Gesang vielleicht besser klingt, die Fans es aber einfach nicht annehmen und der guten alten Zeit nachtrauern.

So könnte es ja auch bei “Shot away” sein. Da ich das Album vorher nicht kannte, ging ich vorurteilsfrei an die Platte ran. Aber um es kurz zu machen: Ich kann gut nachvollziehen, warum das Album damals floppte. Und das lag nicht an der Sängerin, die ihren Job ordentlich macht. Es liegt an der Band, die klingt, als würde sie das komplette Album über mit angezogener Handbremse spielen. Da fehlt Druck, da fehlt Power, da fehlt Geschwindigkeit, da fehlt der Rotz, eigentlich alles, was Vice Squad vorher ausgemacht hatte. Stattdessen gibt es auf “Shot away” lahmarschigen und glattpolierten Rock zu hören. Es ist bezeichnend, dass das beste Lied auf dem Album eine Coverversion ist. Und zwar “Teenage Rampage” von Sweet. Das Album ist wirklich nur Die-Hard-Fans zu empfehlen. Allen anderen empfehle ich einen weiten Bogen darum zu machen und sich lieber mit den früheren Alben von Vice Squad zu befassen. Funfact am Rande: Seit 1998 gibt es Vice Squad wieder. Einzig Originalmitglied in der Band ist Beki Bondage.

“Show me” ist bei Mad Butcher Records erschienen

Written by Falk Fatal

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