KAI UWE KOHLSCHMIDT – Exodus Namib CD

exodus

Zwei Geologen fliehen 1940 in die namibische Wüste, um sich ihrer Verhaftung entziehen. 70 Jahre später begibt sich Kai Uwe Kohlschmidt, Sänger von Sandow, auf ihre Spuren und verarbeitet das Erlebte in einem gelungenen Hörspiel.

Premiere bei Trashrock! “Exodus Namib” ist das erste Hörspiel, das hier besprochen wird.  Kai Uwe Kohlschmidt, der das Hörspiel geschrieben hat, dürfte einigen Lesern vielleicht noch als Sänger der (Ex-DDR-)Punkband Sandow bekannt sein. Im täglichen Leben verdingt er sich als Autor und Komponist für Film, Fernsehen, Theater und Hörfunk.

Cover

In seinem neusten Hörspiel wird die Geschichte zweier deutscher Geologen erzählt, die 1940 in die namibische Wüste flohen, um sich dem drohenden Zugriff der südafrikanischen Mandatsmacht zu entziehen. Als Deutsche mussten sie damit rechnen, als feindliche Ausländer verhaftet zu werden, obwohl sie aus ihrer Abneigung gegen das Naziregime keinen Hehl machten.

In der Wüste führen sie ein Jäger- und Sammlerdasein und gewinnen dadurch fundamentale Einsichten über die Natur des Menschen. Krankheitsbedingt müssen sie zweieinhalb Jahren später ihr Abenteuer abbrechen und in die Zivilisation zurückkehren. Während der eine der beiden Geologen, Henno Martin danach ein Buch schrieb (Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste), nahm sich sein Partner Hermann Korn 1946 in Windhuk das Leben. 70 Jahre später zog Kohlschmidt in die Wüste, um Spuren der beiden Geologen zu finden.

Der Hörer begleitet sowohl Martin und Korn als auch Kohlschmidt 70 Jahre später bei ihren Auszügen in die Wüste. Das Hörspiel wechselt dabei munter zwischen den Zeitebenen. Das macht ein Nebenbeihören, wie das vielleicht bei Sachen wie “John Sinclair” oder den “Drei Fragezeichen” möglich ist, schwierig. Es wäre aber auch schade, “Exodus Namib” nur so nebenbei zu hören, denn die Umsetzung ist wirklich gelungen. Die Sprecher verstehen ihr Handwerk ohne dabei jedoch gekünstelt oder unecht zu wirken. Die zahlreichen Soundeffekte und Hintergrundgeräusche vermitteln das Gefühl, als wäre das Hörspiel nicht im Studio, sondern wirklich in der Wüste aufgenommen worden. Besonders die Stellen, wenn Kohlschmidt keuschend seine Erkenntnisse scheinbar in sein Diktiergerät spricht, wirken so, als wären sie wirklich auf seiner Expedition eingesprochen worden.

Ein wirklich tolles und interessantes Hörspiel, das sich zu hören lohnt!

“Exodus Namib” ist bei Major Label erschienen

Written by Falk Fatal

Schreibe einen Kommentar