INTERVIEW MIT BILDUNGSLÜCKE (#3)

Bildungslücke gibts mittlerweile seit über 10 Jahren. Sie sind damit eine der dienstältesten Punkbands Wiesbadens. Grund genug sie mal zu interviewen. Zumal sie gute Freunde sind.

1. Wie lief´s im Studio? Wann kommt die neue Platte?
Öli: Als wir ins Studio kamen, jeder mit seinem eigenen Kasten (1xFlens, 2xHKP, 1xVeltins), fragte uns der Tonmeister: „Wer soll denn das alles trinken?“ Nach dem ersten Tag wußten wir, wer es nicht hätte trinken sollen: nämlich wir. Den zweiten Tag mußten wir also die ganze Platte aufnehmen und konnten dabei nur vom Restalkohol zehren. Eine harte, aber schöne Zeit.
Uwe: Gewohnt chaotisch natürlich. Am ersten Tag waren wir so besoffen, daß wir die Aufnahmen komplett(!) gelöscht haben. Der zweite Tag war dann ganz gut, weil wir nüchtern (zum Teil) waren. Ende Oktober sollte die Platte draußen sein.
Tom: Wie gesagt, da wir nur einen Tag im Studio Zeit hatten, um 9 Songs einzuspielen, konnten wir nicht auf jede Kleinigkeit achten. Wer genau hinhört, findet ein paar Macken – aber ist es nicht das, was dem Punk sein Leben einhaucht???
Jan: JA, schon die Hinfahrt war ein lustiges Abenteuer. Wir sind mit einem alten, rostigen Mercedesbus, der nach links fuhr wenn man nach rechts lenkte, nach Pfullingen ins Studio gefahren (mit fünf Kisten Bier an Bord). Natürlich wurde unterwegs schon jede Menge gesoffen, dass der erste Studiotag eigentlich für´n Arsch war, was wir natürlich erst am nächsten Tag merkten, als wir uns die Aufnahmen anhörten. Aber wir haben es doch noch zu einer lustigen Aufnahme gebracht!! Hat SPASS gemacht!
Tom: Ja ja, der kleine Jan muss wieder schamlos übertreiben, es waren nur 4 Kästen.
2. Wird´s nach vier 7“s (die neue schon mitgerechnet) und einer 10“ nicht mal langsam Zeit für eine LP?
Uwe: Natürlich, die Best of …
Öli: Die nächste Platte wird wieder vom Ficken & Saufen handeln und eine richtige LP werden, damit die Centerfolds von uns und unseren Freundinnen reinpassen…
Tom: Es wäre längst schon Zeit für ‘ne LP gewesen, aber immer, wenn‘s gerade mit der Band gut gelaufen ist, trennte sich der Schlagzeuger von uns. Also hieß es, einen neuen zu finden, die alten Songs neu einzuüben, und dann gab‘s nicht soviel Zeit, um genügend neue Songs zu schreiben. Außerdem sind wir anspruchsvoll, wir wollen nicht irgendnen Scheiß aufnehmen, nur damit ‘ne LP voll wird…
3. Jan ist mittlerweile euer fünfter Drummer (wenn ich mich nicht verzählt habe) innerhalb der sieben Jahren eures Bestehens. Wie kommt´s, dass ihr so einen hohen Drummerverschleiß habt?
Uwe: BILDungslücke macht seit Februar 96 die Republik unsicher, sind achteinhalb Jahre, aber scheissegal. Die ersten zwei Drummer wollten Rockstars werden und das geht mit uns natürlich nicht. Ätzi ist zum Untergangskommando gewechselt, Rabo zu Motorkopp. Sind die jetzt Rockstars? Volker blieb drei Jahre und zog der Liebe wegen nach Göttingen. Björn (Ex-Annoyed) hat sich auch verliebt und kam dann nicht mehr. Mit Jan ham wir das große Los gezogen…
Tom: Der fünfte schon? Wir fingen mit Ätzy an, dann kam Rabo (der uns eigentlich nur aushelfen wollte, aber über ein Jahr blieb), danach reanimierten wir Volker (der seit 10 Jahren kein Schlagzeug mehr gespielt hatte), und nach ‘nem kurzen Interim mit Björn (von Annoyed) fanden wir schließlich Jan, unser Nesthäkchen… Gut, es waren also fünf. Tja, aber eigentlich behandeln wir unser Schlagzeuger gut, gell Jan?
4. Jan, wie behandeln dich die alten Männer?
Jan: Eigentlich ganz gut, sie versohlen mir den Hintern auch nur mit dem Plastic-Bomb, damit ich nicht handscheu werde.
Die alten Männer (einstimmig): Gut!!!
5. Spielt der Altersunterschied zwischen Jan und dem Rest der Band eine Rolle für euch? Sind ja schon ein paar Jährchen zwischen Jan (Mitte 20) und Methusalem-Uwe (Angang 50)?
Uwe: Ist mir scheißegal
Öli: Nö.
Jan: Methusalem-Uwe, hab ich ja noch nie gehört. Hört sich lustig an!
Tom: Das Alter spielt keine Rolle, der Rest muss stimmen. Ein 15-jähriger Drummer wäre vielleicht etwas zu jung, aber ansonsten halten wir’s mit Freddy Quinn: „Man ist so alt, wie man sich fühlt“
6. Nach Höhnies Party 2003 hattet ihr ja Volker als Drummer verabschiedet und den Björn offiziell als neuen Drummer vorgestellt. Warum war Björn beim BILDungslücke-Relaunch nicht mehr dabei?
Uwe: Nach dem Höhnie-Konzi kam es zum offenen Bruch zwischen Struppi und Tom, BILDungslücke war zu dem Zeitpunkt de facto aufgelöst. Björn hat noch ne zeitlang mit Struppi und mir Mucke gemacht und ist dann irgendwann abgetaucht. Was heisst eigentlich Relaunch?
Tom: Relaunch??? Wir sind Deutsch-Punks!
7. Wie beurteilt ihr die aktuelle Szene in Wiesbaden/ Mainz und in Deutschland allgemein?
Jan: Zu viele MTV-VIVA-Punx!
Uwe: Im Schlachthof Wiesbaden ist der Zusammenhalt unter den Punkbands erstaunlich gut. Man kennt sich lange und säuft auch gerne zusammen. Bundesweit gehn mir die Asselpunks ganz schön auf den Sack. Stockvoll darf man gerne sein, aber nicht nur Sauerei machen und den örtlichen Veranstaltern die Veranstaltungsorte versauen. Dann gibts halt irgendwann keine Konzis mehr. Das kanns doch nicht sein.
Öli: Als ich ‘76 angefangen habe, Punk zu mögen, waren Punker noch richtig gefährliche Nihilisten. Diesen Part haben heute größtenteils Nazis & Satanisten übernommen, und wegen mir können die den auch behalten. Außerdem sind Punker heute alle blau und bekifft; das macht sie zwar nicht immer ungefährlich, aber leider harmlos.
Tom: Als Wiesbadener muss ich aber neidlos gestehen: Die Punk-Szene in Mainz ist ein ganzes Stück größer als in Wiesbaden… aber teilweise recht asselig. (Sorry!)
Was mir – deutschlandweit – negativ auffällt: Die Szene spaltet sich immer mehr. Die verschiedenen Punk-Richtungen leben nebeneinander her, und die Deutschpunk-Szene wird von vielen, meist jungen Dummpunks kaputt gemacht. Nur Saufen und Rumprollen ist einfach zu wenig. Vielleicht hat das was mit dem Oi!-Einfluß zu tun, vielleicht geht es den Punks so gut, dass sie nicht mehr kämpfen müssen, vielleicht hat es die sog. linke Szene selbst zu verantworten, dass so viele Punks unpolitisch geworden sind – ich weiss es nicht. Aber es ist auffällig…
8. Wollt ihr noch etwas zum „Haus Mainusch“ sagen?
Uwe: Nö.
Öli: Im Oktober 1990 habe ich mit LETHAL McINTOX & THE TOY-TONES da gespielt. Netter Laden. Vielleicht ist er 2010 wieder okay, wenn die PC-Blockwarte ausgestorben sind.
Tom: Mit dem Wegfall vom Mainusch ist leider auch die Punk-Szene in Mainz/ Wiesbaden etwas auseinander gedriftet. Während die Kiddies auf der Straße abhängen, sind die älteren verschwunden. Ne zeitlang war das Mainzer Hafeneck Treffpunkt, aber auf Dauer ist eine Kneipe zu teuer zum Abhängen. Zur Geschichte des Mainusch will ich nichts mehr sagen, das kann jeder auf unserer Internet-Seite nachlesen – nur soviel: mittlerweile gibt es neue Leute, die versuchen, wieder einen Punk-Abend und -Konzerte auf die Beine zu stellen. Aber ob ich über meinen Schatten springen kann und nochmal ins Mainusch gehen werde, steht in den Sternen.
9. Eines eurer charakteristischen Merkmale war – zumindest am Anfang – neben Toms energetischen Bühnenshow der wechselnde Männlein/ Weiblein Gesang. Warum habt ihr das nach Nickis Ausstieg aufgegeben?
Uwe: Der Wechselgesang geht sogar noch auf Frosch zurück, mit der die ganze Geschichte angefangen hat. Das wir jetzt zu viert sind, hat sich einfach so ergeben. Und klingen unsere Chöre nicht auch sehr weiblich?
Öli: zensiert
Tom: Das hatte drei Gründe:
1. Wir kannten keine, die zu uns passte und Bock auf Deutschpunk hatte
2. Hatten wir keine Lust, schon wieder unsere alten Songs neu einzuüben – das mußten wir mit unseren Drummern zu oft und
3. ist es einfacher, vier Leute terminlich zusammenzubringen als fünf…
Jan: Weil ich neben meinem exzellenten Schlagzeugstil auch noch – wer hätte das gedacht – eine süße Stimme besitze!?
10. Wer sich euren Werdegang vom Anfang bis heutzutage betrachtet, wird feststellen, dass sich eure Texte mit der Zeit gewandelt haben. Ging es am Anfang hauptsächlich um Ficken und Saufen, so sind eure neuen Lieder doch eine ganze Ecke politischer und ernster geworden. Wie kommt´s? Ist das die Weisheit des Alters?
Uwe: BILDungslücke war immer ne politische Deutschpunkband. Was können wir dafür, wenn in den Köpfen der Leute nur Ficken und Saufen hängenbleibt. Neben Dosenbier ist auf der ersten Platte auch Deutschland drauf. Ein Lied, das eigentlich alles zu unserer Grundhaltung sagt. Fuck the System!!!
Tom: Dem kann ich nur zustimmen. Die meisten Songs von uns sind politisch, allerdings haben wir stets wert drauf gelegt, den Spaß dabei nicht zu vergessen. Deswegen gibt‘s auf jeder Platte auch ein „dummes“ Lied. Damit wollten wir uns von den PC-Wixern der Endneunziger abgrenzen, eine Reaktion auf die unsägliche „Linke“ z.B. aus dem Haus Mainusch…
11. Ihr habt ja 2002 die 7“ „Stoiber darf nicht Kanzler werden“ veröffentlicht. Warum durfte Stoiber nicht Kanzler werden? Und ist es jetzt mit Schröder/ Fischer/ Schily/ Hartz und Konsorten besser?
Öli: Warum Bush sein Fett abkriegt – und noch viel zu wenig – ist klar. Die Schröderfischerschilyjunta steht wohl noch unter Welpenschutz, weil die Alternative Merkelmerz womöglich noch schlimmer (schlimmer geht immer) wäre und Rotgrün sowieso bald von denen abgewählt wird, die meinen, Möllemanns & Hitlers Erben seien die antikapitalistischen Retter der vom vierten Hartz Verfolgten.
Jan: Ich glaube keiner von diesen Personen ist besser als der andere, deshalb bekommt jeder irgendwann sein Fett weg.
Tom: Hinterher ist man meistens schlauer – ob das auch in diesem Fall zutrifft, keine Ahnung… Allerdings bin ich heute noch der Meinung, dass ein Stoiber, der vor einer durchrassten Gesellschaft warnte, der Frauen als Familien- und Gebärmaschinen sah und für den die Homo-Ehe eine Sache des Teufels ist, als Kanzler untragbar war. Ob Schröder & Co alles besser machen??? Dass gesellschaftliche Veränderungen auch politische Änderungen nachsichziehen und dass diese politischen Änderungen 20 Jahre zu spät begonnen haben, ist unstrittig. Aber solche Veränderungen – ob Einbußen oder Zugewinne – müssen gerecht verteilt werden. Und das sehe ich bei Hartz IV nicht. Allerdings bezweifel‘ ich, dass ein Stoiber für eine sozialere Politik gestanden hätte.
Ich glaube nicht, dass Rot/Grün wiedergewählt wird, also kommt die Union (mit der FDP?) ran, und dann werden wir sehen, ob sich irgendwas zu Bessern wendet. Aber das glaube ich auch nicht. Vielleicht wären harte Zeiten für die dekadente Linke und die unpolitischen Punks gut, in den 80ern (unter Kohl oder Thatcher) war es ebenfalls so… Mal schauen…
12. Ich zitiere mal aus einem Song von euch: „Flaschenbier bringt keinen Nutz/ Dosenbier/ Dosenbier brauchen wir/ Dosenbier wollen wir/ Dosenbier saufen wir / Dosenbier!“ Allerdings habe ich euch jetzt schon seit Jahren nicht mehr mit einem Dosenbier in der Hand gesehen. Warum? Und macht ihr, indem ihr dieses Lied immer noch spielt, euren Fans nicht etwas vor?
Tom: Falk, da hast Du Deine Hausaufgaben nicht gemacht – der Text geht in etwa so: „Wir scheissen auf den Umweltschutz, Flaschenbier bringt keinen Nutz‘…“ und weiter heißt es: „Wir zahlen keinen Pfand, wir bringen nichts zurück…“ Alles klar??? In den letzten Jahren sahen wir den Song auch eher als Hommage an die gute alte dosenpfandfreie Zeit!!!
Uwe: Letzte Woche hab ich aus purer Verzweiflung eins anner Tanke geholt, weil der Bierdurst über mich kam. Aber nimm doch nicht jeden Text so wichtig. Die Leut wollns hörn und fertig.
Öli: Wir covern damit ein schönes BILDungslückelied aus der guten alten Zeit. Würden wir es mit einem Dosenbier in der Hand spielen, würden wir den Fans auch etwas vormachen, weil: Dosenbier ist mit Pfand ja eher was für die Maseratifraktion. Außerdem kann man mit ‘ner Dose nicht ordentlich Slide spielen.
Jan: Die Tage, wo es kein Dosenbier gibt, sind gezählt. Wir hatten da nur ein Importproblem!!!
Tom: Und da das Import-Problem jetzt gelöst ist, wird es in Zukunft wieder ein zünftiges Dosenbier für die Pogo-Tänzer geben…
13. Was war euer lustigstes/ schlechteste Erlebnis auf Tour?
Uwe: Scheiße war auf jeden Fall die Massenschlägerei in Magdeburg und die Behandlung im AJZ Dorftrottel. Highlight ganz klar Toms Schläfchen mit den Hunden in Bösleben und die unzähligen Orgien mit coolen Bands.
14. Was macht ihr sonst noch so, außer bei BILDungslücke aktiv zu sein?
Uwe: Ich mach mit ‘nem Kumpel ‘ne kleine Druckerei und trinke Alkohol.
Öli: Hippielärm…
Jan: Scheisse reden und Kiffen.
Tom: Seit 10 Jahren Politik und Philosophie studieren, wie die meisten bestimmt an den ausgefeilten Texten gesehen haben, die nicht nur Fragen oder Kritik aufzeigen, sondern auch Antworten auf die großen Probleme unserer heutigen Zeit geben.
15. Eines eurer Lieder heißt ja „MTV-VIVA-Punx“. Wer oder was sind MTV-VIVA-Punks?
Öli: Punker, die erfolgreicher sind als wir.
Tom: Die Leute, für die Punk nur eine Musikrichtung unter vielen ist, aber nicht mehr. Und das ist zu wenig! Punk ist eine Lebenseinstellung, Punk ist politisch, Punk ist links!!!
16. Wie entstehen eure Lieder? Gibt es einen Band- Hitler, der mit dem fertigen Lied auf die Probe kommt und sagt: „So, das spielen wir jetzt!“? Oder ist das eher ein Prozeß, an dem alle mitwirken?
Uwe: Die Annahme, Tom sei aufgrund seines martialischen Auftretens der Bandhitler ist so abwegig nicht, aber falsch. Tom schleppt die Texte an und wir überlegen uns den Sound dazu. Andersrum gehts genauso gut. Musik ist da und Tom findet nen Text dazu. Wir spielen nur Songs, hinter denen wir 110ig stehen. Sowohl textlich als auch musikalisch. Wenn wir uns nicht einig werden, wird der Song in die Tonne getreten.
Öli: Es ist ein langwieriger, kreativer Prozeß, bei dem der Bandhitler am Ende alle zu Punkrock verurteilt.
Jan: Texte kommen ausschließlich von Tom und musikalisch trägt jeder einen großen Teil dazu bei.
Tom: Destewegen sind wir auch besser als Modern Talking, wo nur einer die Musik machen darf…
17. Auf eurer Homepage steht, dass ihr ‚Deutschpunk aus Leidenschaft’ macht. Was bedeutet das für euch?
Jan: …dass wir aus Leidenschaft kommen!?
Tom: Joo, diese Frage kriegen wir oft zu hören: Wo, bitte schön, liegt denn Leidenschaft???
Uwe: Das wir den Quatsch auch leben. Bei uns käme niemand auf die Idee, ”wir singen jetzt Englisch”. Wir sind Deutschpunx, da kommen wir her, da gehen wir hin. Ich hab keine Lust, alle Spiegel in meiner Bude abzuhängen. Ich will aufrecht gehn, dieses Leben so durchziehen. Ob ich das auf ewig durchhalte, wer weiß das schon.
18. Wann darf Olaf sein erstes Gitarrensolo bei BILDungslücke spielen?
Jan: Was ‘ne Frage, macht er doch ständig.
Uwe: Spielt doch schon eins (Fernet-Adler). Zugegeben, ist schon eher ungewöhnlich für uns, aber lass dem Buben doch seinen Spaß.
Öli: BILDungslücke, PAX AMERICANA, 4. Seite, 1. Lied (Fernet-Adler)
Der Bandhitler: Genau, Ölis erstes und einziges Solo bei BILDungslücke!!! Amen.
19. Eure bisherigen Platten sind ja allesamt in Eigenregie rausgebracht worden. War das Absicht, nach dem Motto: „Wir machen alles selbst!“ oder wollte sonst niemand eure Platten rausbringen?
Uwe: Wir stehen 100%ig auf die D.I.Y.-Geschichte. Keiner labert dir rein, du machst nur das, was du willst. Wir haben nie ein Label gefragt. Ist aber auch so, das wir nie gefragt wurden.
Öli: Jouw! Wir machen unsere Fehler selbst! Und es gibt ja glücklicherweise so Klitschen wie z.B. Matula-Records, die den Kram dann verticken.
Tom: Klar, D.I.Y. ist ne coole Sache, zwar etwas stressig, sich um alles zu kümmern, aber man lernt viele nette Leute kennen, die ebenfalls den Arsch hochkriegen. Wir haben uns noch nie bei einem Label beworben, und solange wir die Kohle zusammenkriegen, alles selbst zu bezahlen, werden wir es auch weiterhin so machen. Man wird zwar nicht reich, aber solange wir Null-auf-Null rauskommen, sind wir zufrieden.
20. Woran liegt es eurer Meinung, das sich die Punkszene zur Zeit scheinbar mehr mit den USA und Bush beschäftigt als mit Deutschland und Schröder? Komischerweise gibt es ja zig Anti- Bush- Songs von deutschen Bands, aber keinen einzigen mir bekannten Anti- Schröder- Song.
Jan: Die Leute schauen zu viel Fern.
Uwe: Beantwortet Tom als Politikstudent…
Tom: Global gesehen ist die Politik eines Schröders uninteressant. Was interessiert‘s mich, ob ich ein paar Kröten mehr oder weniger in der Tasche habe, wenn die Welt in einem „Kampf der Kulturen“ versinkt??? Klar ist es ärgerlich, wenn bei uns die Reichen reicher und die Armen ärmer werden, aber ich halte das Problem der Globalisierung, einhergehend mit der Armut in der 3. Welt für wichtiger.
21. Was sind eure Pläne mit BILDungslücke für die Zukunft?
Uwe: Weiter durch die Republik treiben und Veranstaltern das Billigbier wegsaufen…
Jan: Wir wollen noch leidenschaftlicher werden!!!!!!
Tom: Das wäre ein schönes Schlusswort…
22. IRGENDWELCHE LETZTEN WORTE?
Jan: Tolle Fragen…
Uwe: Gruß an Struppi und natürlich an alle Leute, bei denen wir spielen und Spaß haben durften…
Tom: Leute, kauft unsere neue Platte „Pax Americana“, auch wenn Bush – wie ich hoffe – bis dahin abgewählt wurde: aktuell wird sie auch mit einem Kerry bleiben, denn ich glaube nicht, dass sich die amerikanische Außenpolitik ändern wird – sie wird nur besser v

Written by Falk Fatal

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